Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 1991

1386 [zwischen Februar 9 und März 28], [Frankfurt a. M.]

Einträge im Frankfurter Schöffengerichtsbuch des Jahres 1386: (1)

fol. 1v:

[1.] [Die Jüdin] Seligkeit, Ehefrau des Judenarztes (judenartzit) Jakob [von Straßburg], hat aufgrund einer Forderung in Höhe von 120 Gulden einen Kummer erwirkt, der sich auf einen silbernen Gürtel und eine Kopfbedeckung (silbern gurtel und eyn schappel) des [Ritters] Kraft von Beldersheim erstreckt, deren Besserung an den Juden Seligmann mit der Beule (mit der bulen) verpfändet ist. Zuvor hatte Henne Schleich (Slich), ein Bote, zu den Heiligen geschworen, dass er ihm (Kraft) den zugehörigen Verkündigungsbrief des Frankfurter Schultheißen persönlich übergeben habe (in sine hant gegebin habe).

fol. 3r:

[2.] Henselin von Königstädten (Stedin) hat aufgrund einer Forderung in Höhe von einem Gulden einen Kummer geöffnet, der sich nicht näher bezeichnete Pfänder (phande) Bingel Kemmerszens erstreckt, welche bei der namentlich ungenannten Tochter des Juden Heilmann hinterlegt sind.

fol. 3v:

[3.] Der Jude Man hat aufgrund einer Forderung in Höhe von drei Gulden einen Kummer geöffnet, der sich auf das nicht näher bezeichnete Eigentum der Dulde Pluger erstreckte, welche bei der Jüdin Besselin hinterlegt ist.

[4.] Der Jude Heilmann hat gegen den tauben (der daube) Reinhard von Dietzenbach einen Zahlungsbeschluss über vier Gulden weniger vier Schilling Heller zuzüglich der Zinsen von drei Jahren erwirkt.

[5.] Der Ölmüller (der oleyer) Reinhard hat bekannt, dem [Juden] Seligmann von Gelnhausen vier Gulden zuzüglich der Zinsen zu schulden.

fol. 4r:

[6.] Berthold Scheel hat bekannt, der [Jüdin] Seligkeit von Gelnhausen 15 Gulden zu schulden, wie dies der Schuldbrief des Benders Geisos ausführt (nach sines briefis sage von Gysen bendirs wegin).

[7.] Der Grabenmacher (grabenmecher) Heinz hat bekannt, der[Jüdin] Seligkeit, Ehefrau des Judenarztes (judenartzit) Jakob [von Straßburg], zwei Gulden weniger eines Orts zu schulden.

(1) Die Datierung ergibt sich aus den vorhergehenden respektive folgenden datierten Einträgen.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Schöffengerichtsbuch 26, fol. 1v-4r, Orig. (verloren), dt., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 717.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Schöffengerichtsbüchern vgl. FW01, Nr. 107.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 1991, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-00u2.html (Datum des Zugriffs)

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