Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 1937

1385 März 14, [Frankfurt a. M.]

Einträge im Frankfurter Schöffengerichtsbuch des Jahres 1385: (1)

fol. 13v:

[1.] Wigand Nagel hat bekannt, dem Juden Seligmann wegen [seiner Bürgschaftsverpflichtung für] den Bender (bendir) Henne vier Gulden zuzüglich der Zinsen zu schulden.

[2.] Der Betttuchmacher (deckelecher) Friedrich hat bekannt, dem Juden Heilmann sechs Gulden weniger einen Ort zuzüglich der Zinsen zu schulden.

[3.] Henne Wollfeld hat bekannt, dass er dem Juden Seligmann erlaubt habe, ihn zu pfänden (daz he yme zu phandin geredit [habe]).

[4.] Clas, ein Bender von Büdingen (bendir von Budingen), hat bekannt, gemeinsam mit zwei weiteren Personen (selb dritte) dem Juden Heilmann unterschiedslos (unverscheidinliche) sechs Gulden zuzüglich der Zinsen zu schulden, was sie ihm [zurückzuzahlen] versprochen haben.

fol. 14r:

[5.] Wenzel Kauwerzan hat bekannt, dem Juden Seligmann dreieinhalb Gulden zu schulden.

[6.] Der Ritter und Herr Rudolf von Sachsenhausen hat bekannt, dem [Juden] Joselin von Marburg 90 Gulden zu schulden, wie dies sein Schuldbrief besagt.

[7.] Der Schneider (snider) Herte hat bekannt, dem Juden Heilmann ein Pfund Heller zuzüglich der Zinsen zu schulden.

fol. 14v:

[8.] Der Jude Heilmann hat gegen Hermann Mille einen Zahlungsbeschluss über zwei Gulden und einen Ort erwirkt.

[9.] Der Jude Heilmann hat gegen Peter [von] Preungesheim (Brunyngisheim) einen Zahlungsbeschluss über viereinhalb Gulden erwirkt.

fol. 15r:

[10.] Der Jude Heilmann hat gegen Peter Zentgraf (Zinggref) einen Zahlungsbeschluss über drei Gulden und vier Schilling Heller - jeweils zuzüglich der Zinsen - erwirkt, welche zusätzlich zu der im Schuldbrief festgeschrieben Schuld angefallen sind (uszwendig des briffis).

[11.] Der Jude Seligmann hat gegen den Kesselschmied (kesseler) Johann einen Zahlungsbeschluss über 20 Gulden zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[12.] Der Jude Seligmann hat gegen Rudolf zur Pritsche (zur Britzschen) einen Zahlungsbeschluss über vier Gulden zuzüglich der Zinsen sowie wegen [seiner Bürgschaftsverpflichtung für] den Bender Spiel über ein Ohm Wein (und eyne ame wins von Sipel bendirs wegin) erwirkt.

[13.] Der Jude Seligmann hat gegen den Wagenbauer (wagener) Heinz einen Zahlungsbeschluss über sechs Gulden, zwei Pfund Heller sowie neun Turnosen - jeweils zuzüglich der Zinsen - erwirkt.

[14.] Der Jude Seligmann hat gegen den Goldschmied (goltsmid) Lonis einen Zahlungsbeschluss über vier Gulden zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[15.] Der Jude Seligmann hat gegen den Weber (wobir) Berthold von Feschenheim einen Zahlungsbeschluss über anderthalb Gulden zuzüglich der Zinsen erwirkt, die auf eine Schuld über drei Achtel Korn (III achteil kornis) zurückgehen.

[16.] Der Jude Johel hat nicht näher bezeichnete Pfänder (phande) des Pez [von] Petterweil aufgrund einer Schuld in Höhe von zwei Gulden zuzüglich der Zinsen aufgeboten.

(1) Aus dem Nachlass von Hektor Ammann (Frankfurt, ISG, S 1 / 425), Exzerpt zum Schöffengerichtsbuch für das Jahr 1385, ergibt sich, dass die Einträge auf fol. 13v, 14r und 14v auf den 14. März 1385 datieren.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Schöffengerichtsbuch 25, fol. 13v-14v, Orig. (verloren), dt., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 709 f.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Schöffengerichtsbüchern vgl. FW01, Nr. 107.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 1937, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-00tg.html (Datum des Zugriffs)

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