Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 1894

1384 August 18, [Frankfurt a. M.]

Einträge im Frankfurter Schöffengerichtsbuch des Jahres 1384:

fol. 32r:

[1.] [Der Jude] Joselin von Marburg hat aufgrund einer Forderung in Höhe von sechs Gulden zuzüglich der Zinsen einen Kummer geöffnet, der sich auf den Krug (cruse) des Ritters und Herrn Gottfried von Stockheim erstreckt.

[2.] Die Jüdin Kele, Ehefrau Josefs, hat aufgrund einer Forderung in Höhe von 130 Gulden einen Kummer getan und geöffnet, der sich auf Eigen und Erbe des Herrn [und Ritters] Heinrich von Kalsmunt (von Kalismond) erstreckt. (1)

fol. 32v:

[3.] [Der Jude] Liebermann von Linnich hat nicht näher bezeichnete Pfänder (phande) Elses, einer Magd des Glasers Henne, die [im Haus] 'Zu Schwarzenfels' dient (Else, Hennen glasirs magede, die zu Swartzinfels dienet), aufgrund einer Schuld in Höhe von sechs Gulden zuzüglich der Zinsen aufgeboten.

fol. 33r:

[4.] Henne Folkwin hat bekannt, [dem Juden] Johel, Schwiegersohn Heilmanns, zweieinhalb Gulden zuzüglich der Zinsen zu schulden.

[5.] Die Jüdin Kele hat ein Pferd (I pherd) Conzechin Koppels aufgrund einer Schuld in Höhe von 130 Gulden aufgeboten.

fol. 33v:

[6.] Der Jude Kalman hat heute auf Herrn Heinrich von Kalsmunt (von Kalmond) gewartet, da seine Forderungen vor Gericht verhandelt werden sollten, jedoch ist Heinrich verstorben (alse her Heinrich hude zu tage doyt ist) [und erschien daher nicht vor Gericht]. (1)

[7.] Der Jude Kalman hat aufgrund einer Forderung in Höhe von 300 Gulden einen Kummer getan, der sich auf Eigen und Erbe des [verstorbenen Herrn und Ritters] Heinrich von Kalsmunt (von Kalismond) erstreckt.

[8.] Metze Zollechinen hat sich von dem Juden Heilmann in Betreff eines Schuldbriefes gelöst, den dieser von der Ehefrau Jakob Rachis innehat und der auf sechs Gulden [Hauptkapital] lautet (von eyns brieffis wegin von Jacob Rachis wibe, der VI guldin steen sulde).

(1) Nach einer Notiz im UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 703, fand diese Verhandlung am 18. August 1384 statt.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Schöffengerichtsbuch 24, fol. 32r-33v, Orig. (verloren), dt., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 703.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Schöffengerichtsbüchern vgl. FW01, Nr. 107.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 1894, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-00sy.html (Datum des Zugriffs)

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