Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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2374 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 614.

Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 614

1369 [zwischen Januar 1 und Februar 28], [Frankfurt a. M.]

Eintrag im Frankfurter Schöffengerichtsbuch des Jahres 1369: (1)

fol. 78v:

[1.] Die nicht namentlich genannte Ehefrau Heinz' von Basel (von Basile) hat bekannt, dem Juden Joselin (2) drei Gulden zu schulden.

fol. 79r:

[2.] Gele hat gegen die Jüdin Bele (Belen, eyne judin) ein Urteil erwirkt, da die Jüdin einen Mantel Geles im Wert von sechs Gulden verloren habe (eynen mantel verlorit habe alse gut as VI guldin).

fol. 80b:

[3.] Der Jude Kalman hat gegen den Schuhmacher (schuchwirt) Ernst einen Zahlungsbeschluss über drei Pfund Heller erwirkt.

fol. 81r:

[4.] Der Jude Jakob hat sich bei einem nicht namentlich genannten Schuhmacher (von eyme schuchwirtin) von einer Schuld in Höhe von einem Gulden gelöst.

[5.] [Der Jude] Joselin (2) von Kassel (Cassele) hat gegen den Leinwandmacher (linweder) Fritz einen Zahlungsbeschluss über eine Schuld in Höhe von 27 Gulden zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[6.] [Der Jude] Joselin (2) von Kassel (Cassele) hat gegen Hartmut, Sohn Katharinas von Schwanheim (Sweinheim), einen Zahlungsbeschluss über 22 Gulden zuzüglich der Zinsen erwirkt.

fol. 81v:

[7.] [Der Jude] Joselin (2) von Kassel (Cassele) hat gegen Burkhard von Schwanheim (Sweinheim) einen Zahlungsbeschluss über 13,5 Gulden sowie acht Pfund Heller erwirkt.

[8.] Der Jude Bischof (Bysschoff der jude) hat nicht näher bezeichnete Pfänder des Fischers (fisser) Kraft aufgrund einer Schuld in Höhe von sechs Gulden aufgeboten.

fol. 82r:

[9.] Der Jude Heilmann hat nicht näher bezeichnete Pfänder Hertwin Muselins aufgrund einer Schuld in Höhe von einem Gulden aufgeboten.

[10.] Der Jude Heilmann hat nicht näher bezeichnete Pfänder des Fleischers (mezeler) Folze aufgrund einer Schuld in Höhe von einem Pfund Hellern zuzüglich der Zinsen aufgeboten.

[11.] Der Fleischer (metzeler) Heinz Stenke hat bekannt, dem [Juden] Josef von Kassel einen nicht genannten Geldbetrag zu schulden, worüber Josef einen Schuldbrief innehat (dorfur er sinen brief hat).

fol. 82v:

[12.] Henne zu Ehrenberg hat bekannt, dem Juden Josef von Kassel zehn Pfund alter Heller zuzüglich der Zinsen zu schulden.

[13.] [Der Jude] Josef von Kassel hat einen Panzer (pantzir) des Schäfers (scheffir) Heinz aufgrund einer Schuld in Höhe von 35 Schilling Hellern aufgeboten.

[14.] Berthold, Bäcker am Bornheimer Tor (beckir an Bornheimer dore), hat bekannt, dem Juden Heilmann acht Pfund Heller und neuneinhalb [Schilling Heller] (3) zu schulden.

fol. 83r:

[15.] Nennung der Jüdin Allechin (Allechin juden). (4)

[16.] Der Jude Bendit hat gegen Kunzel Stempil einen Zahlungsbeschluss über sieben Gulden zuzüglich der Zinsen erwirkt.

fol. 83v:

[17.] [Der Jude] Josef von Kassel (Cassele) hat gegen Henkin von Homburg (Hohinberger) einen Zahlungsbeschluss über 18 Gulden zuzüglich der Zinsen erwirkt, wie dies der Schuldbrief bezeugt (nach sines briefes sage).

[18.] Jeckel, Knecht des Juden Natan (Jekiln, Natans knecht des juden), hat die nicht näher bezeichneten Pfänder Heinz Herdans, welche dieser [Heinz] an den Juden Heilmann versetzt hatte, aufgrund einer Schuld in Höhe von 80 Gulden aufgeboten.

[19.] Der Jude Isaak hat nicht näher bezeichnete Pfänder Jeckel Herdans aufgrund einer Schuld in Höhe von zwei Gulden aufgeboten.

(1) Die Datierung ergibt sich aus dem Jahresanfang und dem folgenden datierten Eintrag.

(2) Er wird ansonsten im Frankfurter Quellenmaterial 'Josef' genannt.

(3) Die Währung fehlt in der Vorlage.

(4) So nach einer Notiz im UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 472, jedoch ohne Mitteilung der weiteren Umstände der Nennung der Jüdin in der heute leider verlorenen Quelle.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Schöffengerichtsbuch 10, fol. 78v-83v, Orig. (verloren), dt. und lat., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 472 f.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Schöffenbüchern vgl. FW01, Nr. 107.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 20.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 614, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-009t.html (Datum des Zugriffs)

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