Von Werra und Leine bis zum Bober: Quellen zur Geschichte der Juden in Thüringen und Sachsen

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Thüringen/Sachsen 1, Nr. 253

1342 April 16

Die vier Grafen von Honstein, nämlich die Brüder Heinrich und Bernhard, und ihre Vettern, die Brüder Dietrich und Ulrich, erklären, dass sie die Grafen Heinrich und Gunther von Schwarzburg, Herren zu Arnstadt, sowie Albert von Hopfgarten und Heinrich von Witzleben von der Bürgschaft bei Jutta Koplin, ihren Söhnen und Isaak Stadtilm, Juden zu Erfurt, über 467 Mark Silber und allen wachsenden Zinsen völlig und schadlos gelöst haben. Die beiden älteren Aussteller, nämlich Heinrich und Dietrich von Honstein, kündigen ihr Siegel an.

Nos, Heinrich et Bernhard, fratres, Theoderich et Ulricus, fratres, patrueles, dei gratiam comites in Honstein, recognoscimus publice presentium sub tenore. Nos nobiles viros Guntherum et Heinricum, patrueles, comites de Svarczborg, dominos in Arnstete, sororios nostros, et eorum fideles, Albertum de Hopphegarten et Heinricum de Wiczeleiben, milites, a promisso pro nobis, erga Jutham Kopphelini et suos filios ac Ysaac de Ilmene, judeos incolos Erfordenses, rogamine quadringentarum marcarum et sexaginta septem marcarum argenti puri fideliter mito et ab omnibus usuris super dictam pecuniam crescentibus solutos efficere velle penitus et indempnes. Que ipsis sub appensione nostrorum dominorum seniorum Comitorum, videlicet Heinricus et Theodericus, sigillorum promisimus et nichilaminus promittimus in presenti. Quibus nos domino juniores, videlicet Bernhardus et Ulricus, predicti cum ipsis ad presens contentamus.

Datum anno domini Mᵒ. CCCᵒ. quadragesimo secundo, feria tercia post dominicam Misericordia domini.

Rückvermerk:

1) A 1342 Die gnaden Hern Honstein […] von der gnaden von S. Hern B..schartn (frühneuzeitlich); 2) misericordias domini; indemptibus; Henricus, Gunther, Theodor et Ulricus fratres (neuzeitlich (1)

(1) Im Rückvermerk stellen die neuzeitlichen Notizen eine Korrektur und Ergänzung der frühneuzeitlichen Inhaltsangabe dar. Die Angabe Misericordias domini wurde hinter die Jahreszahl gesetzt. Das Wort indemptibus ersetzt ein gestrichenes Wort, das durch die Streichung nicht mehr lesbar ist. Die vier Namen werden als Einfügung vor Hern Honstein gekennzeichnet.

Überlieferung:

Rudolstadt, StA, Sondershäuser Urkunden 1342, April 6, Reg. 581, Orig., lat.

  • Quellen zur Geschichte der Juden in den Archiven der neuen Bundesländer 4, Nr. 9942, S. 577 (fehlerhaft).
  • Lämmerhirt, Anfänge (2015), S. 86 f. und Anm. 146;
  • Lämmerhirt, Erfurt (2010), S. 346.

Kommentar:

Das Kürzel für Bernhard wurde im Rückvermerk und wohl in Folge auch in den Quellen zur Geschichte der Juden in den Archiven der neuen Bundesländer 4, Nr. 9942, S. 577, fehlerhaft als G[u]n[t]h[er] transkribiert. Dies kann jedoch durch einen Vergleich mit der Schreibweise des G bei Gunther von Schwarzburg ausgeschlossen werden. Zudem werden vier Grafen von Honstein mit Namen Dietrich, Heinrich, Bernhard und Ulrich auch in einer anderen Quelle von 1352 erwähnt; vgl. MGH Const. 10, Nr. 476, S. 361 f.

(mlä.) / Letzte Bearbeitung: 12.02.2016

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, TW01, Nr. 253, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/TW01/TW-c1-002l.html (Datum des Zugriffs)

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