Von Werra und Leine bis zum Bober: Quellen zur Geschichte der Juden in Thüringen und Sachsen
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Thüringen/Sachsen 1, Nr. 222
1336 Mai 28, Zwickau
Bürgermeister Konrad genannt Druserfe, und die Ratsherren in Zwickau erklären, dass Johannes, der Vorsteher der St. Marienkirche in Zwickau, zum Wiederaufbau der abgebrannten Kirche (reedificationem eiusdem ecclesie lamentabilliter exuste) mit dem Einverständnis des Rates einen jährlichen Zins von einer Mark mit allem Zubehör verkauft hat. Dieser geht für sechs Schock Prager Groschen an Kunigunde, Witwe Bertholds von Crimmitschau. Der Zins setzt sich zusammen aus einem Vierdung vom Garten Nikolaus', genannt Ackermann, gelegen beim Dorf Ostwein, einem Vierdung von einer Brotbank von Albert, dem Sohn der langen Bäckerin, einerm dritten Vierdung vom Hof des Schmieds Gerlach, gelegen in der Judengasse (de curia Gerlaci fabri sita in platea iudeorurm) und einem vierten Vierdung vom Garten des Pförtners (ianitoris) Konrad, gelegen vor dem St. Marientor. Die Stadträte kündigen zur Bestätigung das Siegel der Stadt an. Zeugen sind die Ratsherren Nikolaus genannt von dem Anger, Ulrich Weber, Dietrich Prosse, Dietrich Lenberg, Konrad (1), Hermann Pariscorn, Nikolaus Muterer (mit der muter), Johannes Pecher (picariator), Walther Pilgrim, Hermann Stolle, Dietrich Wagisleben und weitere.
Zwickowe anno domini Mᵒ. CᵒCᵒCᵒ. XᵒXᵒXᵒ. VIᵒ, nonas maii.
(1) Ein Beiname ist nicht vermerkt; Herzog, Chronik 2 (1845), S. 60, gibt hier „Konrad Spyler“ an, vielleicht in Bezug auf andere Urkunden.
Überlieferung:
Zwickau, StadtA, III X 1, Nr. 141b, , 9r/v, Abschr., lat.
- UB Zwickau 1, 1, Nr. 89, S. 74.
- Herzog, Chronik 2 (1845), S. 59 f.
- UB Zwickau 1, 1, S. XIX;
- Lämmerhirt, Juden (2007), S. 99;
- Herzog, Chronik 2 (1845), S. 59 f.;
- Herzog, Chronik 1 (1839), S. 73 und 246.
Kommentar:
Enthalten ist die Urkunde neben weiteren Urkundenabschriften in einer Handschrift, welche vorwiegend Rechtsquellen umfasst; vgl. Oppitz, Deutsche Rechtsbücher 2 (1990), Nr. 1637, S. 888 f.
(mlä.) / Letzte Bearbeitung: 12.02.2016
Zitierhinweis
Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, TW01, Nr. 222, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/TW01/TW-c1-001b.html (Datum des Zugriffs)
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Einleitung
Ausführliche Informationen zu den Quellen zur Geschichte der Juden in Thüringen und Sachsen finden Sie in der Einleitung von Maike Lämmerhirt.