Von Werra und Leine bis zum Bober: Quellen zur Geschichte der Juden in Thüringen und Sachsen

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Thüringen/Sachsen 1, Nr. 217

1335 Februar 10

Die Grafen Gunther und Heinirch von Schwarzburg erklären:

Meir (Meyger) von Salza, Jude zu Erfurt, und seine Söhne Michel, Isaak und Kassel haben vor den Grafen und dem Rat von Erfurt, nämlich den Ratsmeistern Heinrich von Bechstedt, Gottschalk von Lublin, Thilo von Saxa, Peter von Liebstedt und den Vierherren Johannes von Grunstedt, Hermann von Rinchow, Dietrich von Tonndorf und Dietrich Unsote, öffentlich bekannt:

Der Propst, die Äbtissin und der Konvent des Klosters zu Stadtilm (Ilmene) hatten nach Ostern 1334 (1) (noch Gotis geburthe dritzcenhundert iar in deme vierundrisgisteme iare noch ostern) einen Schuldbrief über fünf lötige Mark Silber für Zinsen mit Gesuch bis zum nächsten Michaelstag (bis uf sente Miachehels tag) (2) aufgesetzt in Gegenwart der Stadtilmer Bürger Herrn Berthold Helmreich (3), Apel Koch, Herrn Gunther Jan und Johannes Siebenlot. Dieses Geld und die Zinsen sind abbezahlt.

Meir und seine Söhne bekennen, dass sie diesen Brief des Klosters verloren haben und die Grafen gebeten haben, ihr Siegel an den gegenwärtigen Brief anzuhängen, als Zeugnis dafür, dass die Juden das Kloster und die Bürgen ledig gesagt haben und sie keine Forderungen mehr stellen.

Noch Gotis geburte driczenhundert iar in deme vumf und drisgisteme iare an sente Scholastigen tage, der heiligen juncvrowen.

Rückvermerk:

1) A. 1330 (14. Jh.); 2) Hy sagen dy Juden czu Erforte dez closter geyldes ledig dar ubir daz closterl. bryfe gegebin hat und den bryf dy Juden vorlorn hatten. (14. Jh.); 3) Motificationschein etl. Jüden zu Erffurth den Closter Ilmen wegen einen verlohren Verschreiben durch die Gr. von Schwarzburgund den Rat zu Erfurth gegeben. 1335 an S. Scholasticentage (frühneuzeitlich); 4) neuzeitliche schwer lesbare Inhaltsangabe

(1) 1334 März 27.

(2) 1334 September 29.

(3) Jaraczewsky gibt vor Bertolden ern Helmeriches fehlerhaft wieder.

Überlieferung:

Rudolstadt, StA, Sondershäuser Urkunden 1335, Februar 10, Reg. 515, Orig., dt., Perg. .

  • Jaraczewsky, Geschichte (1868), Nr. 22, S. 105.
  • Quellen zur Geschichte der Juden in den Archiven der neuen Bundesländer 4, Nr. 9941, S. 577;
  • UB Erfurt 2, Nr. 123, S. 97.
  • Lämmerhirt, Erfurt (2010), S. 345 f.;
  • Lämmerhirt, Juden (2007), S. 22.

(mlä.) / Letzte Bearbeitung: 12.02.2016

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, TW01, Nr. 217, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/TW01/TW-c1-0018.html (Datum des Zugriffs)

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