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Thüringen/Sachsen 1, Nr. 182

[zwischen 1329 und 1373]

In einer Handschrift mit Urkundenabschriften aus Naumburg findet sich innerhalb einer Sammlung von Schöffenurteilen, die in Halle und Magdeburg gefällt wurden, ein Judeneid.

Alzo get der juden eyt nach wychbelde rechte (1)

Des dich dirre schuldiget des bistuͦ unschuldik, so dir got helfe, der got, der hymel unde erde geschub, loup bluͦmen vnn gras, des da vor nicht en was unn ab duͦ un rechte swerest, daz dich dy erde vorslinde, dy Dathan unde Abyron vorslant unde ab du unrechte swerest, daz dych dy meselsucht besta, dye Naaman liez unn Yesi bestuͦnt. unn ab du unrechte swerest, daz dich dy e vortelge, dy got Moyses gab in deme berge zcuͦ Synay, dy got selbir screb mit synen vingeren an eyne steyne tabelen, unn ab du unrechte swerest, daz dich velle dy schryft, dy geschrebin syn in den fuͦnf buchern Moysi, daz ist der rechte iuden eyt.

(1) Das Wort rechte steht wohl nur aus Platzgründen über der Zeile. In den Deutschen Rechtshandschriften, S. 81, ist es vor wych belde eingesetzt.

Überlieferung:

• Deutsche Rechtshandschriften, Nr. 27, S. 81.

• Oppitz, Deutsche Rechtsbücher 2 (1990), Nr. 1155, S. 719;
• Leipziger Schöffenspruchsammlung, S. 58* f.;
• Deutsche Rechtshandschriften, S. 67 f.

Kommentar:

Ein Zusammenhang mit dem voranstehenden oder nachfolgenden Schöffenurteil ergibt sich nicht. Die Schöffenurteile selbst enthalten keine Datierung. Einzelne Urteile lassen sich dennoch zeitlich einordnen und frühestens in das Jahr 1329 sowie spätestens um 1374 datieren. Weitere vorgebundene Urkundentexte datieren zwischen 1304 und 1377; vgl. Deutsche Rechtshandschriften, S. 67 f.

(mlä.) / Letzte Bearbeitung: 10.02.2016

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