Von Werra und Leine bis zum Bober: Quellen zur Geschichte der Juden in Thüringen und Sachsen

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Thüringen/Sachsen 1, Nr. 111

1314 November 17

Herzog Heinrich II. von Braunschweig bestätigt die Privilegien der Stadt Duderstadt. Binnen einer Wegmeile soll kein Schloss gebaut werden. Die Bürger sind von Zoll- und Geleitzahlungen befreit. Der Lindenberg und der Westerborn werden ihnen frei überlassen. Den Juden, die mit Erlaubnis der Herzöge in der Stadt leben, sollen alle Bürgerrechte gelassen werden (Juͦden, de in vnse stat tho Duderstat mit vnsen willen varet bi allem buͦrgher rechte to latene). Anklagen gegen Duderstädter Bürger dürfen nur vor dem Gericht in Duderstadt erhoben werden. Wer sich dem Zoll entzieht soll für den Pfennig fünf Schillinge, für den Scherf dreieinhalb Schillinge geben. Diese und alle bereits bestehenden Rechte will der Herzog mit seinem Siegel bestätigen.

Zeugen sind Giselher, Pleban von Duderstadt, die Ritter Hermann und Hermann vom Hagen, Herr Herrmann Reyme, die Ritter Herr Dietrich vom Hagen, Herr Werner vom Hagen, Hans vom Hagen, Hermann Herrn Bruns vom Hagen, Bertram von Bilshausen, Hartmann von Seulingen, Hannes von Bernshausen und viele andere.

Nach der iartal godes ge bort dusent iar und drinhundert iar in deme viercegheden iare an deme neysten sundaghe nach sinte martins daghe

Rückvermerk:

1) d. anno 1314 (14. Jh.); 2) privilegia kein slos zubuwen uff ein meile weges (frühneuzeitlich)

Überlieferung:

Duderstadt, StadtA, Rep. 1 – Urkunden, Nr. 5, Orig., kulturerbe.niedersachsen.de/viewer/piresolver (Digitalisat),, dt.

  • UB Duderstadt, Nr. 14, S. 16 f.;
  • Wolf, Geschichte Duderstadt (1803), Nr. 11, S. 11 f.
  • GJ 2, 1, S. 177, Anm. 4;
  • Jäger, Juden (1918), S. 84;
  • Riemer, Juden in den niedersächsischen Städten (1908), S. 317, Anm. 102.

(mlä.) / Letzte Bearbeitung: 11.02.2016

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, TW01, Nr. 111, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/TW01/TW-c1-000h.html (Datum des Zugriffs)

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