Quellen zur Geschichte der Juden in den norddeutschen Bistümern (1273-1347)

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Norddeutschland 1, Nr. 243

1344 Juli 16, Braunschweig

Eintrag im ältesten Degedingbuch der Braunschweiger Altstadt:

Meister Simon der Apotheker bekennt vor dem Rat (der Altstadt), dass Kine, die Witwe Heinrich Smets, einen jederzeit um sechs Mark rückkäuflichen Zins in Höhe einer halben Mark an seinem neben dem Haus des Juden Isaak in der Gördelingerstraße gelegenen Haus hat. Der Zins ist hälftig zu Ostern und zu Michaelis fällig. Zugleich hat auch die St. Bartholomäus-Kapelle vorangigen Anspruch auf eine Zinszahlung in Höhe von zwei Mark. Nach dem Tod Kines fallen die Zinseinnahmen an ihre Tochter Mechthild, sofern der Zins nicht zuvor abgelöst worden ist: Mester Symon de appotekere heft bekant vor deme rade, dat vor Kine, Hinrekes wedewe Smedes, hebbe ene halve mark gheldes in sineme hus, dat gheleghen is by Ysackes hus des joͤden (1) uppe der Godelinges straten (2). Der scal he ore alle jar gheven enen verding to Paschen unde ende verding to sente Michelis daghe (3). Unde de selven halven mark gheldes mach he weder koͤpen umme ses mark wanne he wel. Aver dat godeshus von sente bartholomeuse heft two mark gheldes an deme selven hus. Unde is de erste tins. Ok heft de sulve Kyne de vorbenomden halven mark gheldes orer dochter Mechthilde ghegheven na oreme dode. Icht se von ore nicht ghe loͤst ne worde by oreme lyve.

Actum feria sexta proxima ante dominicam, qua cantatur Omnes gentes (4). (5)

(1) Möglicherweise handelt es sich um den Sohn Jordans von Helmstedt; vgl. NO01, Nr. 254 und ###NO-c1-00ad###.

(2) Im Weichbild Altstadt gelegene Straße.

(3) September 29.

(4) Die Bearbeiter des UB der Stadt Braunschweig 4, Nr. 116, S. 112-123, vermuten eine fehlerhafte Datierung des Schreibers, da der Eintrag im streng chronologisch geführten ältesten Degedingbuch der Stadt Braunschweig zwischen solchen vom 7. Mai und vom 14. Mai 1344 steht.

(5) Der Eintrag ist gestrichen.

Überlieferung:

Braunschweig, StadtA, Best. B I 19, Nr. 1, S. 302, Orig., dt., Perg.

Kommentar:

Zum Ältesten Degedingbuch der Braunschweiger Altstadt (1268-1345) vgl. NO01, Nr. 44.

(Josef Dolle und Henning Steinführer ) / Letzte Bearbeitung: 22.01.2021

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, NO01, Nr. 243, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/NO01/NO-c1-00a9.html (Datum des Zugriffs)

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