Quellen zur Geschichte der Juden in den norddeutschen Bistümern (1273-1347)
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Norddeutschland 1, Nr. 197
1339, Braunschweig
Eintrag im ersten Gedenkbuch der Braunschweiger Neustadt: (1)
Der Gemeine Rat der Stadt Braunschweig hat den Juden auf Klage der Knochenhauer verboten, Fleisch an Christen zu verkaufen, und weiterhin verfügt, dass diese nur für den eigenen Gebrauch und zum Verkauf unter sich schlachten sollen. Falls ein Jude dagegen verstößt, wird der Gemeine Rat darüber richten: De knokenhowere beclagheden sek, dat de ioden vlesch verkoften den kerstenen luden. Des is de rad also vordere berichten, dat de ioden des to rechte nicht don moghet noch en scholet. Wes aver de ioden silven behoͧvet, dat moten se silven wol sniden unde under sek verkopen. Welk iode dit breke, dat mach eme de ghemeyne rad keren, wo se willet. (2)
(1) Der Eintrag hat die Randnotiz '1339'.
(2) Vgl. dazu auch NO01, Nr. 196, dort aber ohne Strafmaß. Dem Eintrag folgt der Hinweis: Disses heft de ghemeyne rad to den broderen over eyn ghedraghen, dat de ioden dit aldus holden scholet, unde is aldus bescreven in der stad buk.
Überlieferung:
Braunschweig, StadtA, Best. B I 2, Nr. 17, S. 29, Orig., dt., Perg.
- UB der Stadt Braunschweig 3, Nr. 575, S. 455 f.
- GJ 2, 1, S. 110;
- Dürre, Geschichte (1861), S. 609.
Kommentar:
Zum Ersten Gedenkbuch der Neustadt 1304-1446 vgl. NO01, Nr. 72.
(Josef Dolle und Henning Steinführer ) / Letzte Bearbeitung: 22.01.2021
Zitierhinweis
Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, NO01, Nr. 197, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/NO01/NO-c1-00a7.html (Datum des Zugriffs)
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Einleitung
Ausführliche Informationen zu Juden in den norddeutschen Bistümern finden Sie demnächst in der Einleitung von Johannes Deißler.
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