Quellen zur Geschichte der Juden in den norddeutschen Bistümern (1273-1347)
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Norddeutschland 1, Nr. 159
1334 Mai 23, Braunschweig
Eintrag im Braunschweiger Liber proscriptionum: Anno domini MᵒCCCᵒXXXᵒ quarto, feria secunda post diem sancte Trinitatis factum est vemeding in fossa sancti Petri:
Duve Underkopere ist vor das Femegericht im Petersgraben (1) geladen worden, weil er Juden bestohlen hatte, als deren Haus angezündet wurde. Er leistete Eineid. (2) Swartepape ist vor das Gericht geladen worden, weil er Eigentum derselben Juden fortgeschafft hatte: Duve Underkopere citatus pro furto facto iudeis, quando domus eorum incendebatur (3). Iuravit solus. Swartepape citatus, quod eisdem (4) iudeis res deportavit.
(1) Zum Braunschweiger Femegericht vgl. NO01, Nr. 117.
(2) Die Wendung iuravit solus bedeutet Eineid leisten, also ohne weiter Eidhilfe; vgl. UB der Stadt Braunschweig 3, S. 674.
(3) 'b' in incendebatur korrigiert aus 'l'.
(4) Das Wortbestandteil dem ist über der Zeile nachgetragen.
Überlieferung:
Braunschweig, StadtA, Best. B I 15, Nr. 11, fol. 35v-36r, Orig., lat., Perg.
- UB der Stadt Braunschweig 3, Nr. 440, S. 324-325, hier: S. 325.
- Ebeling, Juden (1987), S. 20.
Kommentar:
Zum Braunschweiger Liber Proscriptionum vgl. NO01, Nr. 117.
(Josef Dolle und Henning Steinführer) / Letzte Bearbeitung: 22.01.2021
Zitierhinweis
Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, NO01, Nr. 159, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/NO01/NO-c1-00a3.html (Datum des Zugriffs)
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Ausführliche Informationen zu Juden in den norddeutschen Bistümern finden Sie demnächst in der Einleitung von Johannes Deißler.
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