Quellen zur Geschichte der Juden in den norddeutschen Bistümern (1273-1347)
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Norddeutschland 1, Nr. 260
1346 [zwischen März 26 und April 2], Wismar
Eintrag im Wismarer Liber parvus civitatis: (1)
Heinrich Sootgräber (Hinricus Sotghrever) und der Gerber Gerwin Grote (Grote Gherwen, cerdo) kaufen von Konrad [von] Hoikendorf (a Conrado Hoykendorpe) Holz. Als Kaufpreis werden pro Käufer jeweils 67 Lübische Mark vereinbart, die in drei Raten an Pfingsten, an Michaelis und am Osterfest des kommenden Jahres (terciam partem in festo Penthecostes (2), terciam partem Michaelis proximo (3) et ultimam terciam partem a Pascha proximo ultra annum (4)) fällig sind und deren Zahlung die beiden Käufer mit Bürgen absichern. Falls aber der Verkäufer irgendeinen Schaden hat bei den Juden, weil ihm die vereinbarten Summen nicht fristgerecht geleistet werden, muss ihm der Schaden von der Partei ersetzt werden, die ihn verursacht hat (Si vero Conradus Heykendorp (!) aliquod dampnum faceret in iudeis pro eo, quod sibi dicti sui denarii non persolverentur debitis temporibus, illud dampnum sibi refundere deberet illa pars, per quam persolucio negligeretur). Es folgen weitere Bestimmungen, u. a. zum Abtransport des Holzes. (4)
(1) Der undatierte Eintrag steht zwischen den Rubriken Laetare 1346 (fol. 98r: XLᵒVIᵒ) und Iudica 1346 (XLVIᵒ Iudica).
(2) 1346 Juni 4.
(3) 1346 September 29.
(4) 1347 April 1.
(4) Der Eintrag ist gestrichen.
Überlieferung:
Wismar, StadtA, Abt. VI, Rep. 1 B 1, fol. 98r/v, Orig., lat., Perg.
- MUB 10, Nr. 6638, S. 25 f.
Kommentar:
Zum Liber parvus civitatis der Stadt Wismar vgl. NO01, Nr. 185.
(Johannes Deißler) / Letzte Bearbeitung: 11.05.2021
Zitierhinweis
Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, NO01, Nr. 260, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/NO01/NO-c1-008u.html (Datum des Zugriffs)
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Ausführliche Informationen zu Juden in den norddeutschen Bistümern finden Sie demnächst in der Einleitung von Johannes Deißler.
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