Quellen zur Geschichte der Juden in den norddeutschen Bistümern (1273-1347)

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Norddeutschland 1, Nr. 263

1346 Dezember 22

Dietrich und Grube Vieregge (Thidericus Vereghe et Gruhe Vereghe) (1) bekunden, dass sie dem Juden Mosseke zu Rostock (Mosseken iudeo in Rozstok) (2) 50 Mark Lübische Pfennige (in quinquaginta marcis Lubicensium denariorum) zur endgültigen Zahlung bis zum Tag nach dem kommenden Martinsfest (in crastino sancti Martini nunc proximo) (3) gemäß Pfandrecht begleichen mit Geld oder Pfändern, mit denen Mosseke die Summe bei den Juden erhalten kann (cum promptis denariis aut pigneribus, super que dictas quinquaginta marcas a iudeis recipere potuerit). Bei Verzug sind wöchentlich zwei Pfennige je Mark fällig (quelibet marca duos denarios septimanatim (4) usurabit). Die Aussteller versprechen dies zu gesamter Hand und in erklärter Vertragstreue (manu coniuncta) Mosseke gegenüber zuverlässig einzuhalten und kündigen ihre Siegel an.

Datum anno domini MᵒCCCᵒXL sexto, in crastino Thome.

(1) Ebenfalls Schuldner in der Urkunde vom 18. April 1347 (NO01, Nr. 266).

(2) Höchstwahrscheinlich handelt es sich um den mehrfach belegten Sohn Salomos und Bruder Jakobs (NO01, Nr. 218, NO01, Nr. 258, NO01, Nr. 259, NO01, Nr. 266, NO01, Nr. 269).

(3) 1347 November 12.

(4) Das Wort septimanatim ist über der Zeile nachgetragen.

Überlieferung:

Schwerin, LHA, Best. 1.4-4, Vieregge, Nr. 1, Orig., lat., Perg.

Kommentar:

Zu den Schuldscheinen des Mecklenburger Ritteradels aus der Zeit zwischen Februar 1346 und Januar 1350 zugunsten des Rostocker Juden Mosseke und seiner Kompagnons vgl. NO01, Nr. 258.

(Johannes Deißler) / Letzte Bearbeitung: 19.05.2021

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, NO01, Nr. 263, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/NO01/NO-c1-006y.html (Datum des Zugriffs)

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