Quellen zur Geschichte der Juden in den norddeutschen Bistümern (1273-1347)
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Norddeutschland 1, Nr. 153
1333 November 24, Parchim
Grabstein der Frau Miriam (מרת מרים), Tochter von Herrn Benjamin (ר' בנימ[']ן), gestorben nach dem Sabbat, am 15. Kislev im Jahre 5094 (אחד בשבת בחמשה עשר לחדש כסליו שנת חמשת אלפים (1) ותשעים וארבע) (2).
(1) Hier steht אלפיס, ein Fehler des Steinmetzen.
(2) Der 15. Kislev 5094 entspricht dem 24. November 1333, einem Mittwoch. Weshalb der Wochentag ungenau mit 'nach dem Sabbat' angegeben wird, bleibt unklar. Sabbat könnte hier in der Bedeutung 'Woche' gemeint sein, aber auch davon ist keine zusätzliche Information abzuleiten.
Überlieferung:
Hagenow, Museum, Orig., hebr., Stein.
- MUB 10, Nr. 7399e, S. 612 f. [fehlerhaft].
- Mittelalterbestand Museum Schwerin (2015), Nr. 268, S. 290.
Kommentar:
Zu den jüdischen Grabsteinen Parchims vgl. den ausführlichen Kommentar in NO01, Nr. 50.
Dieser Stein wurde nach seinem Auffinden in Parchim nach Schwerin (Antiquarium, heute: Staatliches Museum Schwerin) verbracht (Inv.-Nr. Pl. 645). Seit November 2010 befindet er sich im Museum Hagenow (Museum für Alltagskultur der Griesen Gegend und Alte Synagoge Hagenow). Er war Tychsen und Donath unbekannt. Die Lesung im MUB 10 (a. O.) mit kleineren Fehlern. Falls die in Mittelalterbestand Museum Schwerin (2015), Nr. 268, S. 290 angeführte Vermutung zutrifft, dass er aus dem ehemaligen Kreuztor stammt, muss der Stein allerdings an unzugänglicher Stelle oder innerhalb des Mauerwerkes verbaut gewesen sein, da Tychsen bei einem Besuch im Jahr 1767 die sichtbaren jüdischen Grabsteine am Kreuztor dokumentierte.
(Johannes Deißler und Andreas Lehnertz) / Letzte Bearbeitung: 26.05.2021
Zitierhinweis
Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, NO01, Nr. 153, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/NO01/NO-c1-005w.html (Datum des Zugriffs)
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Einleitung
Ausführliche Informationen zu Juden in den norddeutschen Bistümern finden Sie demnächst in der Einleitung von Johannes Deißler.
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