Quellen zur Geschichte der Juden in den norddeutschen Bistümern (1273-1347)

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Norddeutschland 1, Nr. 249

[1345], Bremen

Im Zusammenhang mit einer nicht näher spezifizierten Klage wird in einem Schiedsspruch des Bremer Rates ein Jude Samuel erwähnt. Nach Befragung der Zeugen wird von den sechs beteiligten Ratsherren entschieden, dass Samuel keinen Rechtsbruch begangen hat: En scel was under den ratmannen umme Samuele den joden den scede wi sesse. Jacob Weslere, Johan Duckel de olde, Gherard buc, Meynard van Arsten, Johan van Nyenborch und Gherard Borchardes also dat na den tugen, de we hort hebbet, Samuel dar nemen broke ane hevet. (1)

(1) Dieser unter der Rubrik Sententia contra iudaeum nomine Samuelem (in anderer Hand) eingetragene Passus gehört zu den im sogenannten Bremischen Stadtrecht von 1303/08 eingetragenen Ratsentscheidungen (Schedungen) späterer Zeit (aus den Jahren 1330-1363). Oelrichs (Volstaendige Sammlung alter und neuer Gesez-Bücher, S. 248) datiert ihn anhand der benannten Ratsmänner in das Jahr 1345. Da die sechs Genannten aber dem Turnus nach u. a. auch 1330 zusammen dem sitzenden Rat angehörten, hat Varges, Verfassungsgeschichte (1895), S. 242, die Sententia auf 1330 datiert. Aus diesen unterschiedlichen zeitlichen Einordnung hat sich in der Sekundärliteratur die Annahme herausgebildet, dass ein Jude namens Samuel sowohl 1330 als auch 1345 in Bremen nachzuweisen ist.

Überlieferung:

Bremen, StA, 2-P.5.b.2.a.1, S. 196, Orig., dt., Perg.

(Johannes Deißler) / Letzte Bearbeitung: 04.05.2021

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, NO01, Nr. 249, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/NO01/NO-c1-000e.html (Datum des Zugriffs)

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