Quellen zur Geschichte der Juden in den norddeutschen Bistümern (1273-1347)
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Norddeutschland 1, Nr. 129
1330, Braunschweig
Eintrag im ältesten Degedingbuch der Braunschweiger Altstadt: Anno domini MᵒCCCᵒXXXᵒ
Der Jude Bok und sein Bruder David (Bok de jode unde David syn broder) haben mit dem Rat der Braunschweiger Altstadt vereinbart, dass dieser sie rechtlich wie seine anderen Bürger behandeln soll (dat se [de] rat vordegedingen schal lic eren borgeren). Dafür geben sie dem Rat jährlich vier Mark, zwei zu Ostern und zwei zu Michaelis (1). Wenn sie erbliches Eigentum erwerben, soll der Rat das genehmigen. Die daraus erwachsenden Pflichten gelten für sie wie für andere Bürger (koften se hir erve, des schal en de rad gunnen, unde darvan scholen se plicht don als en ander borgere). Wenn sie aber die Stadt verlassen, ist diese Absprache nichtig (voren se aver van hinnen, so weren disse dinch nicht). (2)
(1) September 29.
(2) Der Eintrag ist gestrichen.
Überlieferung:
Braunschweig, StadtA, Best. B I 19, Nr. 1, S. 155, Orig., dt., Perg.
- UB der Stadt Braunschweig 3, Nr. 276, S. 209 f., hier: S. 209.
- Ebeling, Juden (1987), S. 15 und 35;
- GJ 2, 1, S. 112 f.;
- Fischer, Braunschweig (1938), S. 55 und 62.
Kommentar:
Zum Ältesten Degedingbuch der Altstadt 1268-1345 vgl. NO01, Nr. 44.
(Josef Dolle und Henning Steinführer ) / Letzte Bearbeitung: 22.01.2021
Zitierhinweis
Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, NO01, Nr. 129, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/NO01/CP1-c1-02m2.html (Datum des Zugriffs)
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Einleitung
Ausführliche Informationen zu Juden in den norddeutschen Bistümern finden Sie demnächst in der Einleitung von Johannes Deißler.
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