Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1273-1347)

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Ebm. Mainz 1, Nr. 294a

1344 Juni 28, [Mainz]

Es wird bekundet, dass Henneken zum giebelichten Haus, Bürger zu Mainz, vor dem Mainzer weltlichen Richter Heinrich dem Mainzer Domkanoniker Wilhelm von Saulheim für die Präsenz[-Vergütung] der Domherren drei Morgen Weingärten übertragen hat. Diese befinden sich auf dem Judensand, erstrecken sich längs des Judenfriedhofs und stoßen oben an den Weinberg Jakobs zum Gelnhäuser und unten an das Grundstück von Henneken, Fiselers Sohn. Früher gehörten sie Frilo zum giebelichten Haus. Zwei der Weingärten sind freie Eigengüter, einer zinst 5 Schillinge Heller. Henneken bürgt und leistet Währschaft für die Übertragung. Sie geschah in Anwesenheit genannter und ungenannter Zeugen, des Schultheißen Rudolf, der das Urteil gab, und des vorsitzenden Richters Scherpelin.

Allermennlijch sal wissen, der disen geinwirtigen brieff ansehet ader gehort lesen, das Henneken zum gybelichten Huße, burger zu Mentzen, quam fur richter Henriken, eynen werntlichen richter zu Mentzen, und vergiffte und gab off heren Wilhelm von Sauwelnhei[m], eynem dhum heren uff dem obersten stiffte zu Mentzen, von der heren wegen uff dem selben stiffte zuͦ presencie dry morgen wingartes, die gelegen sint uff dem iudden sande und die sich ziehen langes uff der iudden kirchoff und obene stossen an Iacobs wingarten zum Geylenhußer und niderwendig an Hennike Viselers son und die etzwan waren Frylen zum gybelichten Huͦs. Der druer morgen sint zwene fry eygen und der dritte zinset funff schillinge heller an alle die stat, da sie von rechte hin vallenden sint, und borgite das der vorgenante Hennike, dise gifft veste und stete zu halten und den herren zum dhuͦme der wingarten als lange rechte werschafft zu thun, bisz das sie sich dar uber bestedingt, als zu Mentzen gewonlichen und recht ist. Hie by waren die das sahen und horten, Reynolt zum gybelechten Hus, Jeckel Lindenfels und Stephan der kremer in dem Paradiese, burgere zu Mentzen. Und hait dis der vorgenant richtere Henrich alles besait mit eyden mit disen vorgeschrieben burgeren vor dem erberen manne Salmanne, cammerern zu Mentzen. Und was da by schultheisze Rudolff, der das urteyl gabe, und richter Scherpelin, der des dages zu gericht sas, fursprechen, buddele und ander erbere burgere genug zu Mentz. Und wart disz beseit uff den mantag nach sant Iohans dage, als er entheubt wart, in dem iare, als man zalre [!] nach Cristes geburt dusent iare druhundert iare, in dem vierundvirzigsten iare etc. (1)

(1) Vgl. MZ01, Nr. 307.

Überlieferung:

Würzburg, StA, Mainzer Bücher verschiedenen Inhalts 38, fol. 5v-6r, Abschr. (15. Jh.), dt., Perg.

  • Heuser, Namen (2008), S. 286.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 29.06.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, MZ01, Nr. 294a, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ01/MZ-c1-00g2.html (Datum des Zugriffs)

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