Zurück zur Übersicht

340 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 255.

• ««
• «
• »
• »»

Ebm. Mainz 1, Nr. 246

[vor 1340]

In einem in unvollständiger Abschrift durch den niedersächsischen Pfarrer und Chronisten Johannes Letzner (1531-1613) überlieferten Einbecker Stadtbuch, das angeblich im August 1340 abgeschlossen wurde, sind auch Rechtsweisungen des Braunschweiger Oberhofs für den Rat der Stadt Einbeck enthalten, die auf die Juden Bezug nehmen: In Beantwortung ihrer brieflichen Anfrage sollen die Einbecker wissen: Die Rechtmäßigkeit des Besitzes ihrer [Pfänder] und der diesbezüglich berechneten Zinsen sollen die Juden gegebenenfalls nach ihrem Recht beweisen ( [§ 24:] was die ioden in oren weren hebben, daran mogen se oren weddeschat unde wocker met orem rechte bet an beholden). Die Einbecker sollen ferner wissen: Wird ein Jude in Braunschweig gegenüber dem Rat oder einem Christen straffällig, muss er an den Rat, den Sachwalter des betroffenen Christen und das Gericht dieselbe Buße bzw. Bußzahlung leisten, wie andere [nichtjüdische] Männer auch; handelt es sich um innerjüdische Vergehen, gebührt die Buße den Herren der straffälligen Juden ([§ 30:] breckt ein iode mit uns an den radt edder einem christen manne, de iode moth betern dem rade unde dem sackewolden, an den he breckt, und dem gerichte als ein ander man; breckt overst ein iode tegen den andern unde under seck, de brocke boret ohre herren). (1)

(1) Dazu hat Arye Maimon erläutert: 'Ob in E[inbeck] wie in Braunschweig ein obrigkeitliches Judengericht oder nur das übliche innerjüdische Schiedsgericht bestand, wissen wir nicht'; GJ 2, 1, S. 197, Anm. 16.

Überlieferung:

• UB der Stadt Braunschweig 4, Nr. 2, S. 550, § 24 und 30;
• Feise, Sammlung (1899), S. 339 f.

• Mosler-Christoph, Geschichte (1998), S. 12;
• Ries, Leben (1994), S. 153;
• GJ 2, 1, S. 195;
• Feise, Geschichte (1902), S. 7 f.;
• Feise, Sammlung (1899), S. 328 f.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 26.06.2018

Zurück zur Übersicht