Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1273-1347)

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Ebm. Mainz 1, Nr. 249

1340 [zwischen März 6 und März 27], Mainz

Grabstein der zu Mainz bestatteten Jüdin Jutta, Tochter Baruchs:

[ז]את קב[ורת]
['מרת יוט[א] [בת ר
['ברוך הלוי [שנפ
'ב]אדר יום ב] […]
[שנ'] ק' לפרט [לאלף]
'שי]שי מ'ב'ע]
[אמן] ס[לה]

Übersetzung:

Dies ist das Grab
der Frau Jutta, Tochter des Herrn (1)
Baruch haLewi (2), die verstarb (3)
[…] Adar, Montag,
im Jahre 100 nach der Zählung (4), im sechsten (5)
Jahrtausend. Ihre Ruhe [sei] im Garten Eden. (6)
Amen. Sela. (7)

(1) Ergänzung der Schriftzeile nach der Edition Avneris (Medieval Jewish Epitaphs from Magenza, Nr. 66, S. 154). Für den Schlussbuchstaben des Namens vgl. die Grabinschriften der Frau Jutta der Alten, Tochter des Herrn Abraham (1296 I 24), und der Frau Jutta, Tochter Abrahams (1330 IV 11). Dass בת ('Tochter') anzusetzen ist, legt der Sinnzusammenhang nahe. Ob dagegen '‎ר verzeichnet wurde, bleibt mit Blick auf eine Grabinschrift wie die erwähnte für Jutta b. Abraham (1330 IV 11) unsicher. Levi (Verzeichnis der alten jüdischen Grabsteine auf dem 'Judensand', Nr. 39) ließ die Titelfrage offen: 'Frau Jutta, Tochter des . . Baruch haLevi'.

(2) Auf einer Fotografie der 1950er Jahre ist eine Spur an der Abbruchkante der Schreibfläche zu erkennen, die sich wohl mit dem י von הלוי in Verbindung bringen lässt. Avneri (Medieval Jewish Epitaphs from Magenza, Nr. 66, S. 154) setzte diesen Buchstaben in Klammern.

(3) Avneri (Medieval Jewish Epitaphs from Magenza, Nr. 66, S. 154) vermutete ‏'‎הנפ (für הנפטרה, 'die verstarb'). Da man jedoch bei den meisten anderen zeitgenössischen Grabinschriften die Form mit ש verwendete, wurde hier '‎שנפ angesetzt. Für ausgeschrieben שנפטרה ('die verstarb') oder eine Abkürzung wie 'שנפט war wahrscheinlich nicht ausreichend Platz in der ursprünglichen Schriftzeile.

(4) Die Montage des Adar [II] des Jahres 5100 entsprechen 1340 III 6/13/20/27.

(5) Avneri (Medieval Jewish Epitaphs from Magenza, Nr. 66, S. 154) edierte שי‎(השי) ('im sechsten')‎. In dieser Position ist der Artikel ה in den zeitgenössischen Grabinschriften jedoch nicht belegt.

(6) Avneri (ebd.) edierte ‎'מ'ב'ג'ע ('Ihre Ruhe [sei] im Garten Eden').

(7) Avneri (ebd.) edierte ‏(‎סל(ה ('Sela').

Überlieferung:

Mainz, Judenfriedhof Denkmalsanlage, Nr. 166, hebr.

  • Medieval Jewish Epitaphs from Magenza, Nr. 66, S. 154.
  • Rapp, Chronik (1977), Nr. 166, S. 61;
  • Verzeichnis der alten jüdischen Grabsteine, Nr. 39.
  • Vest, Friedhof (2000), S. 82.

(kcu.) / Letzte Bearbeitung: 23.09.2016

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, MZ01, Nr. 249, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ01/CP1-c1-02s7.html (Datum des Zugriffs)

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