Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1273-1347)

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Ebm. Mainz 1, Nr. 129

1318 Juni 30, Mainz

Grabstein des zu Mainz bestatteten Rabbiners Jakob, Sohn Isaaks:

עד
הגל הזה ועדה המצבה
לראש צדיק וחסיד
ה''ר יעקב בר יצחק [...]
['נפטר ביום ה' ונקבר ביו' [ו
ר''ח אב שנת
ע''ח לאלף הששי
[…]

Übersetzung:

Zeuge
ist dieser Hügel und Zeugin die Grabstele (1)
zu Häupten des Gerechten und Frommen
[…] des Rabbiners (2) Jakob, Sohn des Herrn Isaak.
Er verstarb am Donnerstag und wurde begraben am Freitag,
dem Neumondstag des Av, im Jahre
78 (3), im sechsten Jahrtausend.
[…]

(1) Vgl. zu den ersten beiden Zeilen Genesis 31, 52.

(2) הרב‏ ('der Rabbiner'). Rapp, Chronik (1977), Nr. 99, S. 56, veröffentlichte 'Der […] Gelehrte', vermutete also wohl ‏'‎החר (Abkürzung von ‏'‎החבר ר).

(3) Der Neumondstag des Av des Jahres 5078 entspricht 1318 VI 30.

Überlieferung:

Mainz, Judenfriedhof Denkmalsanlage, Nr. 99, hebr.

  • Martyrologium Nürnberger Memorbuch, Nr. 110, S. 437.
  • Rapp, Chronik (1977), Nr. 99, S. 56;
  • Mainzer hebräische Epitaphien, Nr. M 93, S. 85;
  • Verzeichnis der alten jüdischen Grabsteine, Nr. 147.

Kommentar:

Nach Salfeld (Martyrologium Memorbuch Nürnberg, S. 437, Anm. 6) ist der Verstorbene jünger als der Gleichnamige, der an Isaak b. Mose aus Wien eine Anfrage richtete. Dieser Gleichnamige war vermutlich Jakob b. Isaak haKohen, der Gelehrte, der mit seiner Frau Zarlieb und seinen sieben Kindern 1298 in einer Grube in Würzburg ertränkt wurde (vgl. ebda., S. 366).

(kcu.) / Letzte Bearbeitung: 23.09.2016

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, MZ01, Nr. 129, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ01/CP1-c1-02rm.html (Datum des Zugriffs)

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