Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1273-1347)

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Ebm. Mainz 1, Nr. 261

1341 Januar 25, Worms

Graf Gerlach von Nassau (Nassowe), der Mainzer Domdekan Johann, Ritter Johann Marschall von Waldeck (Marschalg von Waldecke) und [Edel-]Knecht Konrad Knebel haben in Gegenwart Graf Ludwigs von Oettingen (Ludewiges von Ottingin) und Konrads, des Schenken von Erbach (Conrades Schenckin von Erpach), als ratlude einen Schiedsspruch bezüglich der Streitigkeiten zwischen Erzbischof Heinrich [III.] von Mainz und den Pfalzgrafen Ruprecht [d. Ä.] und Ruprecht [d. J.], Herzögen in Bayern, gefällt. Unter anderem soll der Erzbischof Fuchs von Rüdesheim dazu anhalten, das Geld zurückzugeben, das er den pfalzgräflichen Juden abgefordert hat (daz unser .. herre von Mentze Fussen von Rudensh[eim] sal solich haldin, daz er wider gebe daz gelt, daz er unserre .. herren, der herzogin, iudin (1) von Stronburg (2) abe geschetzet hat).

[…] gebin […] zu Wormeze, offe den donresdag nac [!] santde Angenese dag, als man zaltde nach Cristes geburt dosnnt [!] druhundert virzic unde eyn iar. (3)

Rückvermerk:

Spruch zwuschen meyentz vnnd pfaltz 1341 (15. Jh.?)

(1) In diesem Fall könnte mit iudin zwar auch eine Jüdin gemeint sein, doch erscheint die ebensogut mögliche Transkription 'Juden' sinnvoller.

(2) Im Original steht die Buchstabenfolge stnbg mit einem or-Kürzel zwischen b und g sowie einem rästelhaften weiteren Kürzungszeichen zwischen t und n. Die Auflösung Stronburg = Stromberg (am Fuße der Stromburg auf dem Hunsrück) ist naheliegend, da eine alternative, aber wenig wahrscheinlich Transkription Sternburg ohnehin nicht verortet werden kann.

(3) Eine zuletzt in REM 1, 2, Nr. 4649, S. 377, erwähnte abschriftliche Überlieferung dieser Urkunde in 'Karlsruhe, Pfälzer Copialb[uch], f. 85r', bezog sich auf ein tatsächlich bis zum Jahr 1909 im Hauptstaatsarchiv Stuttgart, nicht Karlsruhe, aufbewahrtes Kopiar, das anschließend nach München und schließlich nach Speyer abgegeben wurde und dort verbrannt ist; frdl. Auskunft von Herrn Prof. Dr. Peter Rückert, HStA Stuttgart, vom 21. Juli 2014.

Überlieferung:

München, BHStA, Geheimes Hausarchiv, Hausurkunden 2438, Orig., dt., Perg.

  • REM 1, 2, Nr. 4649, S. 377;
  • Regesten der Pfalzgrafen am Rhein 1, Nr. 2478, S. 150;
  • Regesten zur Geschichte des Niederrheingaus, Nr. 5, S. 473 f. (zu März 14, mit falschem Ausstellungsort Nürnberg);
  • Regesten der bis jetzt gedruckten Urkunden zur Landesgeschichte, 2. Erg.heft, Nr. 357, S. 28 (zu März 15);
  • Geschichte der Dynasten und Grafen zu Erbach 3, Anhang, Nr. 25, S. 297.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 07.07.2015

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, MZ01, Nr. 261, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ01/CP1-c1-01c1.html (Datum des Zugriffs)

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