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Kölner Judenschreinsbuch 1, Nr. 208

1333 Juni 4

Im so genannten Judenschreinsbuch der Kölner Laurenz-Parochie wird folgendes Immobiliengeschäft in einer hebräischen Urkunde und einem lateinischen Eintrag festgehalten:

Josef, Sohn R. Isaaks Joselin (יוסף בר׳ יצחק י׳ו׳ז׳ל׳י׳ן׳), und Joel, Sohn "unseres Herrn, Lehrers und Meisters" Rabbiner R. Mordechai s.A. (יואל בן מו׳ הרב ר׳ מרדכי ז׳ל׳ה׳ה׳), bestätigen mit ihrer Unterschrift, dass alle Erben R. Simsons [= Samson] (1), Sohn R. Isaaks, genannt von Limburg (ר׳ שמשון בר׳ יצחק הנקרא שמשון מלינפורק), die über die entsprechenden Rechte verfügen, das gesamte Grundstück "Zum Pütz" mit allem Zubehör R. Meschulam, Sohn des Gelehrten R. Gerschom, genannt Vives von Münster (ר׳ משולם בן הח׳ר׳ גרשם הנקרא הרויויש ממונשטרא), verkauft haben.

ומה שידענו בששי בשבת בעשרים יום לחדש סיון שנת חמשת אלפים ותשעים ושלש לבריאת עולם כתבנו וחתמנו ("Was wir am Freitag am 20. Tag des Monats Sivan des Jahres 5093 nach der Erschaffung der Welt wussten, haben wir niedergeschrieben und unterzeichnet") [= Actum feria secunda post Mathei apostoli, anno domini m° ccc° xxxiii] (2).

(1) Namensvariante gemäß der lateinischen Parallelüberlieferung.

(2) Abweichendes Datum des lateinischen Eintrags: 1333 September 27; vgl. auch KS01, Nr. 209.

Überlieferung:

Köln, HASt, Best. Schreinsbücher, Nr. 107, fol. 17r, Orig., Perg.

Druck: Judenschreinsbuch der Laurenzpfarre, Nr. 260, S. 107 f.; WJ 1, Nr. 95, S. 103-105.

Literatur: Kober, Grundbuch (1920), S. 158; Keussen, Topographie 1 (1910), S. 192.

Kommentar:

Zum Kölner Judenschreinsbuch vgl. KS01, Nr. 1. Das Regest basiert vornehmlich auf der hebräischen Vorurkunde. Im lateinischen Schreinsbucheintrag werden die Vertreter der Judengemeinde nicht namentlich genannt, sondern als Rat der Juden (magistratus iudeorum) bezeichnet.

(bel./mno./rba.) / Letzte Bearbeitung: 05.04.2017

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