Das Judenschreinsbuch der Kölner Laurenz-Parochie (1273-1347)

Zurück zur Übersicht

226 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 117.

Kölner Judenschreinsbuch 1, Nr. 117

1304 Juli 2

Im so genannten Judenschreinsbuch der Kölner Laurenz-Parochie wird folgendes Immobiliengeschäft in einer hebräischen Urkunde und einem lateinischen Eintrag festgehalten:

Jedidja haAlub, Sohn des Rabbiners Israel s.A. (ידידי העלוב בן ה׳ר׳ ישר׳ ז׳צ׳ל׳), Jakob haAlub, Sohn R. Josefs s.A. (יעקב העלוב ב׳ר׳ יוסף ב׳ע׳מ׳), und Samuel, Sohn R. Menachems (שמואל ב׳ר׳ מנחם), bestätigen im Namen der Kölner Judengemeinde (קהל קולוניא) mit ihrer Unterschrift, dass R. Mose, Sohn R. Judas (ר׳ משה בר׳ יהודה), und dessen Frau Brune, Tochter R. Jekutiels [= Suskint von Neuss] (1) (מר׳ ברונא בת ר׳ יקותיאל), ein Sechstel des Hauses mit Hof, das Brune von ihrem Vater geerbt hat, und das neben dem Haus R. Simons [= Salomo von Mainz] (1), Sohn R. Moses (ר׳ שמעון בר׳ משה), [in Richtung Bürgerhaus] (2) steht, R. Josef, Sohn des Gelehrten R. Jerucham ha Levi (3) (ר׳ יוסף בן הח׳ר׳ ירוחם הלוי) und dessen Frau Gnenna [= Nana] (1) (מר׳ גננא), verkauft haben.

ומה שידענו האמת כתבנו וחתמנו ("Was wir wahrlich wussten, haben wir niedergeschrieben und unterzeichnet"). [Datum anno domini m° ccc° quarto, in die beatorum Processi et Martiniani martirum] (4).

(1) Namensvariante nach lateinischer Parallelüberlieferung.

(2) Topographische Ergänzung nach lateinischer Parallelüberlieferung.

(3) "HaLevi" über der Zeile stehend.

(4) Datum des lateinischen Eintrags.

Überlieferung:

Köln, HASt, Schreinsbücher, Nr. 107, fol. 17r, Orig., Perg.

Druck: Judenschreinsbuch der Laurenzpfarre, Nr. 256, S. 105 f.

Literatur: Kober, Grundbuch (1920), S. 137.

Kommentar:

Zum Kölner Judenschreinsbuch vgl. KS01, Nr. 1. Das Regest basiert vornehmlich auf der hebräischen Vorurkunde. Der lateinische Schreinsbucheintrag weist lediglich geringe Unterschiede im Detail auf. So wird Brune im lateinischen Eintrag an erster, ihr Mann erst an zweiter Stelle genannt. Zudem wird kein Hinweis auf das Erbe geliefert.

(bel./mno./rba.) / Letzte Bearbeitung: 21.06.2011

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2011, KS01, Nr. 117, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KS01/CP1-c1-0256.html (Datum des Zugriffs)

Lizenzhinweis

Die Datensätze stehen unter einer Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Lizenz und können unter Berücksichtigung der Lizenzbedingungen frei nachgenutzt werden. Sofern nicht anders angegeben, sind die verwendeten Bilder urheberrechtlich geschützt.

Zurück zur Übersicht