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Kölner Judenschreinsbuch 1, Nr. 161

1315 Oktober 30

Im so genannten Judenschreinsbuch der Kölner Laurenz-Parochie wird folgendes Immobiliengeschäft in einer hebräischen Urkunde und einem lateinischen Eintrag festgehalten:

Mordechai, Sohn des Rabbiners Samuel s.A. (מרדכי ב׳ה׳ר׳ שמואל ז׳צ׳ל׳), und Josef, Sohn R. Isaaks, genannt Joselin (יוסף ב׳ר׳ יצחק המכונה י׳ו׳ז׳ל׳י׳ן׳), bestätigen mit ihrer Unterschrift, dass R. Mazliach [= Selig] (1), Sohn des angesehenen Rabbiners Juda (ר׳ מצליח בן הנ׳ה׳ר׳ יהודה), als er noch ledig war, vor ihnen ein Zweiunddreißigstel des Kölner Grundstücks, das seinem Vater gehörte, R. Eljakim, Sohn R. Aarons haLevi [= Vivelin, Sohn des Baslers] (1) (ר׳ אליקים בר׳ אהרן הלוי), [und dessen Frau Genengen] (2) mit allem Zubehör verkauft hat. Das Grundstück liegt zwischen dem Torweg der Gemeinde (הדורווך של הקהל), dem Synagogenvorhof und dem Grundstück R. Jakobs, Sohn R. Uris haLevi (ר׳ יעקב בר׳ אורי הלוי), sowie zwischen dem Grundstück R. Moses, Sohn R. Baruchs haKohen (ר׳ משה בר ברוך הכהן), und der Judengasse (רחוב היהודים). Die Aussteller heben ausdrücklich hervor, dass es ihren Gesetzen entspricht, ohne das Wissen der Kinder einen solchen Verkauf zu vollziehen.

ומה שנעשה בפנינו בחמשי בשבת בר׳ח׳ כסליו שנת שבעים ושש לאלף הששי כתבנו וחתמנו ("Was vor uns am Donnerstag, dem Neumondstag des Monats Kislev des Jahres 76 nach der kleinen Zahl geschah, haben wir niedergeschrieben und unterzeichnet") [= Datum ut supra = Datum in vigilia omnium sanctorum, anno domini m° ccc° xv] (3).

(1) Namensvariante nach lateinischer Parallelüberlieferung.

(2) Ergänzung nach lateinischer Parallelüberlieferung.

(3) Abweichendes Datum des lateinischen Eintrags: 1315 Oktober 31; vgl. KS01, Nr. 164.

Überlieferung:

Köln, HASt, Best. Schreinsbücher, Nr. 107, fol. 22v, Orig., Perg.

Druck: Judenschreinsbuch der Laurenzpfarre, Nr. 321, S. 141 f.

Literatur: Kober, Grundbuch (1920), S. 118.

Kommentar:

Zum Kölner Judenschreinsbuch vgl. KS01, Nr. 1. Das Regest basiert vornehmlich auf der hebräischen Vorurkunde. Der lateinische Schreinsbucheintrag weicht lediglich hinsichtlich der Lagebeschreibung ab (vgl. KS01, Nr. 160). Zudem werden die Unterzeichner nicht namentlich genannt.

(bel./mno./rba.) / Letzte Bearbeitung: 05.04.2017

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