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Kölner Judenschreinsbuch 1, Nr. 196

1322 August 29

Im so genannten Judenschreinsbuch der Kölner Laurenz-Parochie wird folgendes Geldgeschäft in einem lateinischen Eintrag festgehalten:

Der Bonner Jude (iudeus de Bunna) Jakob, genannt Trost, und dessen Frau Bella haben Johannes, genannt vom Stab, Sohn des verstorbenen Gottschalk vom Stab, einen Zins von 25 Mark gängiger Kölner Denare (gerechnet zu drei Heller für zwei Denare) übertragen, die jährlich am Bartholomäusfest oder den darauf folgenden vier Wochen von einem Viertel und einem Sechzehntel des Erbes genannt "Hölle" zu zahlen sei. Falls sie nicht termingerecht zahlen, sollen das Viertel und das Sechzehntel des genannten Erbes an Johannes vom Stab fallen. Ferner wird bestätigt und festgelegt, [1.] dass die genannten Juden für das erste Jahr bereits die Hälfte des vereinbarten Betrags bezahlten haben, [2.] dass sie für 100 Mark und 25 Mark Zinsen (erneut gerechnet zu drei Heller für zwei Denare) das Rückkaufsrecht besitzen, [3.] dass im Falle eines Rückkaufs drei Amtleute [der Laurenz-Parochie] (coofficiales) anwesend sein sollen, und [4.] dass, falls Johannes sich weigere, das Geld anzunehmen, oder sich außerhalb Kölns aufhalte, der Betrag im Schrein (scrineum) [der Laurenz-Parochie] hinterlegt werden solle.

Datum in festo decollacionis beati Iohannis baptiste, anno domini m° ccc° xxii.

Überlieferung:

Köln, HASt, Best. Schreinsbücher, Nr. 107, fol. 24r, Orig., Perg.

Druck: Judenschreinsbuch der Laurenzpfarre, Nr. 353, S. 157 f.

Literatur: Kober, Grundbuch (1920), S. 123.

Kommentar:

Zum Kölner Judenschreinsbuch vgl. KS01, Nr. 1. Zur Immobilie siehe auch KS01, Nr. 191, KS01, Nr. 192 und KS01, Nr. 195. Der Zins wurde bereits im darauf folgenden Jahr weiter übertragen; vgl. KS01, Nr. 200.

(bel.) / Letzte Bearbeitung: 21.06.2011

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