Quellen zur Geschichte der Juden in der Stadt Köln (1273-1347)

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199 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 167.

Stadt Köln 1, Nr. 167

1335 August 2

Der Kölner Erzbischof Walram [von Jülich] etc. (Walramus dei gratia sancte Coloniensis ecclesie archiepiscopus, sacri imperii per Italiam archicancellarius) bekundet, dass er das einst auf Bitten angesehener Männer, Schöffen, Konsuln und weiterer Bürger Kölns (prudentes viri, scabini, consules ceterique cives nostri Coloniensis) von seinem Vorgänger Heinrich [II. von Virneburg] (felicis memorie Henrico archiepiscopo Coloniensi predecessori nostro) zum Nutzen (utilitas) der Kölner Kirche ausgestellte Privileg für seine Kölner Juden (iudei nostri Colonie) unter dem Datum des Weihnachtsfestes 1331 (1) , mit dem sie ab dem darauf folgenden Fest Mariä Lichtmess (in festo Purificationis gloriose virginis Marie proxime nunc futuro) (2) für zehn Jahre wie Mitbürger (tamquam concives) in Schutz genommen wurden, aufrecht erhalten wird. Darüber hinaus verlängert er angesichts der großzügigen und treuen Dienste (inspectis gratis et fidelibus obsequiis), welche die Juden ihm und der Kölner Kirche geleistet haben und noch leisten werden, den versprochenen Schutz und Schirm (custodiam et protectionem ad defendum) nach Ablauf der derzeitigen zehnjährigen Schutzgarantieren um weitere sieben Jahre. Damit einhergehend verspricht Walram die von ihm, dem Kölner Domkapitel und seinem Vorgänger besiegelten Privilegien (litterae) der Kölner Juden für diesen verlängerten Zeitraum unverbrüchlich zu wahren. Falls er, einer seiner Nachfolger oder sonst eine Person die Bestimmungen des genannten Privilegs in Teilen oder vollständig verletze und seine Kölner Bürger (cives nostri Colonienses) dagegen vorgingen, sollen sie in dieser Sache gegenüber ihm, seinem Nachfolger und der Kölner Kirche nicht das Maß überschreiten. Der Erzbischof und das Domkapitel kündigen ihre Siegel an, das Kapitel bekundet zudem ausdrücklich seine Zustimmung zu den Vereinbarungen.

Datum anno domini milessimo trecentesimo tricesimo quinto, in crastino beati Petri apostoli ad vincula.

(1) 1330 Dezember 25.

(2) 1331 Februar 2.

Überlieferung:

Köln, HAStadt, Best. 1, U 1/1475, Orig., lat., Perg.; ebd., Best. 2, B10, fol. 157 (Abschr.,17. Jh.).

  • Quellen zur Geschichte der Stadt Köln 4, Nr. 215, S. 233 f.
  • Schmandt, Judei (2002), S. 274;
  • REK 5, Nr. 343, S. 91 f.
  • Schmandt, Judei (2002), S. 41;
  • Bauer, Judenrecht Köln (1964), S. 72 f.;
  • Brisch, Geschichte 1 (1879), S. 125 f.

(bel.) / Letzte Bearbeitung: 07.03.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, KO01, Nr. 167, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KO01/KO-c1-002o.html (Datum des Zugriffs)

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