Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Konstanz (1273-1347)
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Bm. Konstanz 1, Nr. 178
1333 Mai 27, Nürnberg
Kaiser Ludwig [IV.] [der Bayer] bestätigt der Stadt Wurzach wegen der Dienste seines Landvogts in Oberschwaben, Johann [I.] des Truchsessen von Waldburg, alle ihre Rechte und verleiht ihr zusätzlich das Recht der Stadt Memmingen.
Wir Ludowig von gotes genaden Romischer keyser ze allen zite merer des richs, veriehen offenlich an disem brief, daz wir durch gunst und durch liebe t[ruve] (1) die wir haben und oͧch tragen ze dem vesten manne Johansen dem truchsetzen von Walpurg unserm besunder diener und lantvogt, und oͧch durch der dienst willen, die er uns getan hat, der Stat zuͦ Wurzen bestetigt haben, und bestetigen oͧch mit disem brief, von unserm keyserlichen gewalt alle die reht, die si von alter her braht hat, und geben ir dar zuͦ Meminger reht, eweclich ze habend, und dar uber ze aime urkund, geben wir disen brief virsigelten mit unserm keyserlichen insigel. Der geben ist ze Nuͤrenberg, an dem domstag in den Pfingsten, da man zalt von Cristes geburt, druzehenhundert iar, dar nach druͦ und drissig jar, in dem nunzehenden iar unsers richs und in dem sehsten des keysertuͦmes.
(1) Der Buchstabe wurde nachträglich eingefügt.
Überlieferung:
Leutkirch, Schloss Zeil, Waldburg-Zeil'sches Archiv, ZA Wu, U 2, Orig., dt., Perg.; ebd. (Abschr., 1640 VI 8); ebd., WA 4898, S. 41 (Abschr., 17. Jh.).
- Regesten Kaiser Ludwigs des Bayern 1, Nr. 191, S. 82;
- Vochezer, Geschichte Waldburg 1 (1888), S. 334 f.;
- RI (alt) 1314-1347, Nr. 1546, S. 96;
- Pappenheim, Chronik der Truchsessen 1 (1777), Nr. 5b, S. 56.
- Roth, Geschichte 1 (1870), S. 159;
- Stälin, Württembergische Geschichte 3 (1856), S. 194 und 732;
- Pauly, Beschreibung Leutkirch (1843), S. 247;
- Vanotti, Entwurf (1834), S. 169.
Kommentar:
Aufgrund der Herkunft des Memminger Stadtrechts vom Recht der Stadt Ulm, in welchem die Juden erwähnt werden, ist eine Übertragung der Ulmer Bestimmungen über Pfand- und Darlehensgeschäfte der Juden an Wurzach nicht auszuschließen, obwohl sich entsprechende Bestimmungen ebenso wie das Recht der Stadt Wurzach im Allgemeinen nicht archivalisch erhalten haben.
Über die vorherige Verleihung des Ulmer Stadtrechts an Memmingen von 1296 Juli 15 vgl. KN01, Nr. 178. Bestimmungen zu den Pfand- und Darlehensgeschäfte der Juden sind aufgeführt im Ulmer Stadtrecht vom 9. August 1296 (SR01, Nr. 11).
(Michael Schlachter) / Letzte Bearbeitung: 29.07.2020
Zitierhinweis
Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, KN01, Nr. 178, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KN01/KN-c1-003q.html (Datum des Zugriffs)
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