Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Konstanz (1273-1347)

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Bm. Konstanz 1, Nr. 149

1329 November 26, Riedlingen

Hermann von Hornstein, Kirchherr zu Seekirch, übergibt die ihm von den Grafen Wolfhard und Heinrich von Veringen erteilten Lehen dem Zisterzienserkloster Salem und dem Zisterzienserinnenkloster Heiligkreuztal. Darunter befindet sich auch ein in der Judengasse zu Altheim gelegener Garten im Besitz von Christen.

Allen den die disen brief an sehint odir hoͤrint lesin, kûnd ich Herman von Hornstain kirchherre ze Sekilch (1), daz ich dur got luterlich, und min und miner vorderon sel willen und hail den ersamen gaischlichen lúten, dem .. abbte (2) und der samnunge von Salmanswiller (3) und der .. abbtissenne (4) und der samnung von Hailigcrúzstal (5), gegebin und genoͤgit han minú guͦt, dú hie nah geschriben stant, dú min lehin waren von den edilen herron graven Wolfrad und grave Hainrich von Veringen gebruͤdern, daz ist den hof ze Zolnhusen (6) mit allem so dar zuͦ hoͤrit bi wasen und zwi akkern wisan, garton, húsirn und hoffretin, der akker ze Obernholtz (7) alle und swaz ich akker und wisan oder garton umb die stat hette ligend ze Ruͤdellingen (8), dero ich erlich selbe gekofit han, den hof oͧch ze Burkhaltingen (9), den Appe buwet, mit akkern, wisan, húsern, hofraitinan und allem dem so dar zuͦ hoͤrit, den gartin oͧch ze Althain (10) der Manwirstes was in der judon gassun, des guͦtis daz marstail des Bachriters was, der mir es gemachit hat mit der vorgenanton graven gunst und willen, als der brief sait, den siu den vorgenantin clostern baiden hierúbir gegebin hant. und hab disiú guͦt allú widir enpfahin von den clostern baiden ze min ainigem libe umb ain halb pfunt wahsin, daz ich jaͤrlich gen sol ze der Lichtmisse (11), und hab mir selbe den gewalt behaltin, ob ich it andirs mit erlichinwise als akkern ordenon oder tuͦn, daz sie mich nit ierrin son .. und daz dis iemer state belibe, daruͦb so verih ich mich alles des rehtis fúr mich und alle min erbin und nakomin, so ich in den vorgenanten guͦtin allen herre nah dem geding als hie vorgeschriben ist und gib siu uf mit disem brief den vorgenanten clostern baiden, den ich besigilt han mit minem insigil. Dis geschah ze Ruͦdlingen (8) in der stat, do man zallet von Cristis gebúrte druͤzehinhundert jar und dar nah im neunundzwanzegostim jar an sant sant (!) Cuͦnrattis Tage, da ze gegin warin dise luͤte. (12)

Rückvermerk:

ain aigenschaft umb di guͦt ze Ruͤdlingen Zolnhusen Obernholz Burkhaltingin und Althain die uns herr Herma[n] von Hornst[ein] gab (14. Jh.)

(1) Seekirch.

(2) Konrad von Enslingen; vgl. Siwek, Zisterzienserabtei (1984), S. 174-179.

(3) Zisterzienserkloster Salem.

(4) Mechthild von Schaffhausen.

(5) Zisterzienserinnenkloster Heiligkreuztal.

(6) Zolnhausen bei Riedlingen.

(7) Oberholz bei Altheim.

(8) Riedlingen.

(9) Hailtingen (Ortsteil von Dürmentingen).

(10) Altheim (bei Riedlingen).

(11) Februar 2.

(12) Die Zeugen fehlen.

Überlieferung:

Stuttgart, HStA, Best. B 457, U 1254, Orig., dt., Perg.; Karlsruhe, GLA, Best. 67, Nr. 1165, S. 241 f. [Nr. 251] (gekürzte Abschr. ohne Erwähnung der Judengasse)

Kommentar:

Vgl. auch die zuvor und in gleicher Angelegenheit am selben Tag zu Veringenstadt ausgestellte Urkunde (KN01, Nr. 148).

(Michael Schlachter) / Letzte Bearbeitung: 29.07.2020

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, KN01, Nr. 149, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KN01/KN-c1-003o.html (Datum des Zugriffs)

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