Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Konstanz (1273-1347)

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Bm. Konstanz 1, Nr. 211

1341 Juni 5

Burchard Löser und seine Frau Elichin bekunden, Albert Kesener zu Rottenburg am Neckar einen Ewigzins für 10 Pfund verliehen zu haben. Diese Summe soll auf ihrem Grundstück in der Judengasse liegen. Dieses Gelände stößt wiederum an das Haus des Juden Vivelin von Haigerloch.

Ich Burkart loͤser der Suter und Beͦta sin elichin husfrowe, burger ze Rotemburg, vergehen offenlich mit disem brief und tuͤgen kunt allen die ansehent oder gehoͤrent lesen, daz wir mit guͦtem willen und gunst aller der die dar zuͦ notdúrftig waren, dem erberen wolbeschaidenen man Alber dem Kesener ze Rotemburg und allen sinen .. erben reht und redlich haben geben zekoufen ain phunt ewigz geltes Haller múnsse guͦter und gaͤber umbe zehen phunt guͦter Haller, der wir von ime gar und gentzklich gewerot sien und in unsern nutz kuntlichen comen sint. Daz selbe phunt Haller geltes gaͤt allú iare uf sant Walpurg tage (1) uz unsrem gesaͤsse, dem vordern huse und dem hindern húselin mit aller zuͦgehoͤrde aͧn alle gevaͤrde, daz ze Rotemburg in der judan gassun gelegen iste under Vivelis husz von Haýgerloch (2) und hindenan stousset an .. dez Hasen huse und súllen ime und allen sinen erben daz vorges[chriben] phunt Haller geltes fúr ain rehte ledig aigen wan so veirre, daz uz dem vorg[e]na[nten] huse vor Kune halber ze zinse gant, an allen stetten ufrihten vertigan und verstaͧn iar und tage nauch der stette reht ze Rotemberg. Dar umbe haben wir .. ime und sinen erben gebuͦrgen gesetzet unverschaidenlich Burkarden, unsern sun, den Schuͦler und Albert Húndelin unsern tochtermann, burger ze Rot[e]mburg, mit soͤlichem gedinge, swa da zwischant daz vorges[chriben] phunt Haller geltz anspraͤchige ware oder wúrde, so súllent siu zehant nauch der manunge bú guͦten trúwen laisten ze Rotemburg in offerr wirt húser ain reht gýselschaft alz da sitt und gewonlich ist, biz daz voͤlklich ufgerihtet wirt, dar umbe siu denn ermant sint. Gienge under dez der buͦrgen ainer abe daz got wende so súllen wir im und sinen erben ainen andern gnuͦ gewissen búrgen in dem selben reht widersetzen inre den nehsten viertzehen tagen so ez an uns gevorderot wirt, alder der hebent buͦrge sol laisten alz vor geschriben stat biz ez beschiht der in dar umbe ermant und von der burgschaft gebben wir den buͦrgen ze helfenn aͧn allen iren schaden aͧn alle gevaͤrde. Und ze ainem waren urkuͦnde aller dirre vorges[chriben] dinge, so hant die burger ze Rotemburg von unser und ouch unser vorgenant búrgen bet willen ir gemain stett insigel gehenket an disem brief. Der geben ist an sant Bonifatius tage imme brachat do man zalt nauch gottes gebuͦrte druͦtzehenhundert iar in dem ains und viertzgosten jar.

Rückvermerk:

neuzeitliche Rückvermerke

(1) Mai 1.

(2) Hierbei handelt es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um den 1346 nochmals erwähnten Juden Vivelin von Haigerloch, zu Rottenburg am Neckar gesessen (KN01, Nr. 239).

Überlieferung:

Stuttgart, HStA, Best. B 491 I, U 382, Orig., Perg.

(Michael Schlachter) / Letzte Bearbeitung: 29.07.2020

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, KN01, Nr. 211, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KN01/KN-c1-0039.html (Datum des Zugriffs)

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