Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Konstanz (1273-1347)

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Bm. Konstanz 1, Nr. 202

1339 Februar 3, [Villingen]

Der Priester Hug der Hainburg von Villingen, Kirchherr zu Dauchingen, gibt mehrere Güter für die Ausstattung eines von ihm in der Pfarrkirche zu Villingen gestifteten Altars. Bei der Aufzählung der Güter wird auch das Haus des Juden Samuel zu Villingen genannt.

Allen den die disen brief ansehent oder hoͤrent lesen, tun ich her Hug der Hainburg ain priester von Vilingen kylcherre ze Touchingen (1) kunt, daz ich duͦrch got und duͦrch min und aller miner vordern sela willen han gegeben dú guͦte und daz gelt, so hie nach geschriben stant, an minen alter den ich gestiftet und bewidmet han, in der alten stat ze Vilingen in der Lútkilchen ze der rehten hant und sant Mychahels alter, gestiftet in sant Katherinun sant Nýcol[aus] und aller hailigen ere. Und sint diz dú guͦt und gelt dú eweclich dem vorgenanten alter dienen und beliben sont: Minen hof ze Úberachen (2), da Berhtolt Ebeli uf sitzet, giltet ierglich ainlif scheffol kernen und ainlif scheffol habern Vilinger meszes und nún huͤnre und min gemuret orthus ze Vilingen in dem obern orte gen Sannel dez juden hus úber und ain pfunt pfenning ze Vilingen geber geltes ab Kuͤm dez Gewinners hus in zaissen gassun und mine wise und minen Boͧngarten und min hus ze Touchingen (1) mit allen umbenangen und mit aller zuͦgehorde und min guͦt ze Touchingen (1), daz Marquart dez Widmers sun buwet, giltet ierglich drie scheffol kernen geltes Vilinger meszes und drú huͦnre. Ich sol und wil ouch den selben alter mit aller siner zuͦgehoͤrde haben und nieszen, besetzen und entsetzen swie ich wil unz an minen tod, ane alle widerrede, und swaz priester nach minen tode ze minem vorgenanten alter pfruͦnden werdent, der sol ieglicher dú vorgeschriben guͦt und gelt haben und nieszen ie únz an sinen tot und wenne ain priester stirbet, so vallet daz vorgeschriben guͦt und gelt ie wider an den vorgeschriben alter und sol da warten ainem andern priester der denne dez vorgeschriben mins alters pfruͦnden wirt und sol dem denne dienen ouch únz an sinen tot. und also iemerme uz und uz. Und daz diz ware sie und stete belibe dar umb so han ich her úber ze ainem offenen uͦrkúnde der stat ingesigel ze Výlingen in offenem rate erbetten an disen brief. Der geben ist an sant Bleͣsius tag. Do man zalte von gottes gebúrte drúzehenhundert jar und in dem nún und driszigosten jare.

Rückvermerk:

Ottilienaltar in der altstadt 1339 (15. Jh.); mehrere neuzeitliche Rück- und Registraturvermerke

(1) Dauchingen.

(2) Überauchen, heute Ortsteil von Brigachtal.

Überlieferung:

Villingen-Schwenningen, StadtA, Best. 2.4, Nr. 169, Orig., dt., Perg.

(Michael Schlachter) / Letzte Bearbeitung: 29.07.2020

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, KN01, Nr. 202, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KN01/KN-c1-0038.html (Datum des Zugriffs)

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