Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Konstanz (1273-1347)

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Bm. Konstanz 1, Nr. 156

1330 Juni 11, Breisach

Herzog Otto [IV.] [der Schöne] von Österreich und der Steiermark bekundet, dass er sich mit der Stadt Breisach eidlich verbündet hat. Er soll der Stadt gegen Ludwig [den Bayern], Hummel von Lichtenberg und Graf Konrad von Freiburg beistehen. Die Stadt wiederum soll ihm gegen Ludwig den Bayern zu Hilfe kommen. Unter den weiteren Vertragsbestimmung wird auch festgehalten, dass der Herzog der Stadt ihre Juden lassen soll (Ouch sulle wir in di juden lan) (1).

Siegelankündigung Herzog Ottos.

Die Urkunde wurde ausgestellt zu Breisach […], do man zalt von Christs gebuͦrd dreutzehen hundert iar, in dem drizzigistem iar darnah, an mentag nah unsers herren Lichnammen tag.

Rückvermerk:

Hertzog Otten Verbundtnung mit der Statt Breysache Anno 1330 Contra Hertzog Ludwig von Bayern (15. Jh.)

(1) Die pauschale Formulierung lässt Spielraum für Spekulationen. Die Bandbreite reicht von einem einfachen Versprechen, nichts gegen die Juden vor Ort (in irgendeiner Weise) zu unternehmen bis hin zur Überlassung der finanziellen Nutzungsrechte über die Breisacher Juden an die Stadt; vgl. den Wortlaut in der gleichzeitigen Gegenurkunde (KN01, Nr. 156) sowie in der Urkunde zwischen Graf Ulrich von Pfirt und der Stadt Breisach vom 30. September 1313 (KN01, Nr. 95).

Überlieferung:

Breisach, StadtA, Urkunde 13, Orig., dt., Perg.

(Michael Schlachter) / Letzte Bearbeitung: 29.07.2020

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, KN01, Nr. 156, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KN01/KN-c1-002s.html (Datum des Zugriffs)

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