Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Konstanz (1273-1347)

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Bm. Konstanz 1, Nr. 154

1330 April 2, Esslingen

Graf Ulrich [III.] von Württemberg bekundet, dass ihn Kaiser Ludwig [IV.] der Bayer aufgrund seiner Verdienste zum Reichslandvogt auf Lebenszeit in Oberschwaben zu Esslingen (1) und in Niederschwaben zu Heilbronn (2) gemacht habe. Ludwig habe ihm alles übergeben, was zu den Reichsvogteien gehört. Er dürfe in den nächsten vier Jahren die Hälfte aller Einkünfte des Reiches von Juden und Christen zur Tilgung alter Schulden verwenden (Ouch also daz wir alles daz daz zuͦ den egenanten lantvogtien durch reht gehoͤrt inne haben und innemen súln gar und gantzlich, ane swaz in sin kamer gehoͤrt von stúren der cristenen oder der juden oder anderm swaz daz si, daz sol ime halbes in sin egenant kamer werden und uns ouch halbes werden vier jare die ietzuͦnt nachainander koment fuͤr unser alte schulde und gelte).

Graf Ulrich besiegelt die Urkunde.

Do man von gottes geburt zalte driuzehenhundert jare darnach in dem drissigosten iare, an dem mantage nach dem Balmetage.

Rückvermerk:

1)Als Kaiß[er] Lud[wig] dem Grafen von Wirtenberg die landvogtei zu Swaben empfollen hat (neuzeitlich); 2) Revers Anno 1330. Esseling am Montag nach dem Palmtag (neuzeitlich)

(1) Sitz der Reichslandvogtei Oberschwaben.

(2) Sitz der Reichslandvogtei Niederschwaben.

Überlieferung:

München, BHStA, Kurbayern, U 13535, Orig., dt., Perg.

Kommentar:

Die Regesten zur Herrschaft der Grafen von Württemberg, Nr. 48, S. 17, erwähnen eine zweite Ausfertigung im HStA Stuttgart unter der Signatur H 51, U 241. Dabei handelt es sich jedoch um eine Urkunde König Friedrichs des Schönen aus dem Jahr 1315, zudem ohne Bezug zu Juden.

(Michael Schlachter) / Letzte Bearbeitung: 29.07.2020

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, KN01, Nr. 154, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KN01/KN-c1-002q.html (Datum des Zugriffs)

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