Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Konstanz (1273-1347)

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Bm. Konstanz 1, Nr. 152

1330 März 23, Freiburg i. Br.

Johannes, Prior des Cluniazenserpriorats St. Ulrich zu Vilmarzell im Schwarzwald, und der Konvent des Kloster St. Ulrich zu Villmarzell bekunden, dass sie eine jährliche Roggengült von 40 Mutt von ihrem Zehnten in Bollschweil und jährliche Einkünfte in Ebringen, Talhausen (bei Epfendorf), Uffhausen (bei Villingen-Schwenningen),Wendlingen, Günterstal und Freiburg im Breisgau an Johannes den Sattler von Straßburg, Bürger von Freiburg im Breisgau, und dessen Frau Gertrude für 40 Mark Freiburger Gewichts verkauft haben. Die Summe von 40 Mark Silber Freiburger Gewichts haben die Aussteller zur Tilgung von Schulden bei Juden verwendet (… und haben unser gotteshus da mitte von den judan erlideget, da grosser schade uffen es gieng). Dieser Verkauf geschah mit Wissen und Billigung des Grafen Konrad II. von Freiburg als Vogt des Klosters. Der Graf bezeugt dies und besiegelt die Urkunde. Auf Bitten des Klosters besiegeln auch Anders, Propst des Cluniazenserpriorats Sölden, und Snewelin Bernlap (1), Schultheiss von Freiburg, die Urkunde.

Als Zeugen werden Ritter Konrad Dietrich Snewelin (2), Rudolf Turner (3), Rudolf Guben (4), Heinrich Morhard (5), dessen Sohn Rudolf und ander erbere lute genuͦge genannt.

Die Urkunde wurde ausgestellt [ …] in dem jare, do man zalte von gottes gebúrte drúzehen hundert jar und drisseg jar, an dem nehesten fritage vor unserre Frowen Tage in dem Merzen. (6)

Rückvermerk:

Sannt Ulrich hat vor Jaren gen Friburg 40 muͦtt roggen ab dem zechens zu Bollschweil und andern vil gevellen gezinst 1330 (15. Jh.)

(1) Vgl. Nehlsen, Familie (1967), S. 131-133 und S. 167 f.

(2) Der Ritter Konrad Dietrich Sneweli bekleidete mehrfach das Bürgermeisteramt zu Freiburg im Breisgau, u. a. zum Zeitpunkt der Ausstellung der hier vorliegenden Urkunde im Amtsjahr 1309/1310; vgl. Nehlsen, Familie (1967), S. 172 f.

(3) Rudolf Turner war Angehöriger eines mehrfach in Freiburger Urkunden erwähnten Rittergeschlechts.

(4) Rudolf Guben war Münzmeister und Angehöriger eines alten Freiburger Patriziergeschlechts; vgl. Kindler von Knobloch, Geschlechterbuch 1, S. 426 f. sowie KN01, Nr. 226 .

(5) Heinrich Morhard war Stadtschreiber von Freiburg; vgl. Nehlsen, Familie (1967), S. 124.

(6) Die Urkunde ist durch Einschnitte kassiert.

Überlieferung:

Karlsruhe, GLA, Best. 14, Nr. 10, Orig., dt., Perg.

(Michael Schlachter) / Letzte Bearbeitung: 29.07.2020

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, KN01, Nr. 152, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KN01/KN-c1-002l.html (Datum des Zugriffs)

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