Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Konstanz (1273-1347)

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Bm. Konstanz 1, Nr. 150

1329 Dezember 6

Heinz genannt der Holzmader, Bürger zu Kirchheim unter Teck, verkauft aus seinem Haus, das hinter der Judenschule gelegen ist, einen jährlich an Martini fälligen Zins von zehn Schillingen Heller an das Dominikanerinnenkloster Kirchberg und besonders an die dortigen Schwestern Irmelun und Liutgart von Tübingen. Albrecht der Ammann, der das Haus zu Lehen hat, gibt seine Zustimmung zu dem Verkauf. Als Sicherheit setzt Heinz zwei Morgen Acker ein, die beim langen Acker am Ruhenweg liegen und dem verstorbenen Gerung Ammann gehörten.

Es siegeln die Bürger der Stadt Kirchheim.

Ich, Hainz der Holzmader genant, burger ze Kirchain, vergihen offenbar an disem briefe vor allen den, die in sehent oder hoͤrent lesen, daz ich uff minem huse ze Kirchain in der muͦre gelegen, das von alder Vetschelis hus ist genant, hinder der juden schuͦl gelegen, zehen schillinge iaͤrlicher haller gulte, die man iaͤrlich ze sant Martins tag (1) dar us sol wern, han geben ze koufende reht und redelich den ersamen gaistlichen frowen .. der priorin und dem convent gemainlich dez closters ze Kirchain predi[g]er ordens und sunderlich swester Irmelun und swester Liuggart von Túwingen, die in dem selben closter sint, umbe ain genant guͦt, dez ich gaͤnzlich von in bin gwert. Und han disen kouf getan mit wissende und willen. Albrehtes, dez ammans genant, der daz selb hus von mir hat ze ainem staͤten lêhen. Und daz diz vorgeschriben gelt dez gwisser si, so han ich in ze urstat gesetzet zwͦ juchart ackers, gelegen an dem langen acker genant bi dem ruhen weg, der hie vor waz her Gerunges dez ammans seligen, die mir der vorgenant Albreht ouch ze urstat satzet zuͦ der vorgenanten huse. Und ich der selb Albreht der amman genant, vergilt, daz ich diz vorgeschriben gelt iaͤrlich sol rihten als da geschriben stat ze sant Martins tag, und daz dar zuͦ urstat sint, min vorgeschriben zwͦ iuchart ackers nach der stat reht ze Kirchain, als sitte ist und gwerlich ane alle gevarde. Und daz diz ev[i]clich staͤte belibe, so geben wir in disen brief gefestet mit der burger insigel ze Kirchain ze ainer offen urchunde. Gezuͥge diz koufes sint disi erberen lute: Gerung Hopfrub, Albreht der Kaiser, Hainz der Rise, und Hainz von Huningen, rihter ze Kirchain, und ander erber lute. Der brief wart geben an sant Nicolaus tag, do man zalt von Gottes geburt driuzehenhundert iar, zwainzig iar und in dem núnden iar.

Rückvermerk:

ze kirchen in der stat Hainrich der Holzmader verkaufte uf ein huß zuͦ kirchen hinder der juden schuͦl und X ß Ewigß geltz (14. Jh.) dem closter alda uff martinii (15. Jh.)

(1) November 11.

Überlieferung:

Stuttgart, HStA, Best. A 494, U 51, Orig., dt., Perg.

(Christian Scholl und Michael Schlachter) / Letzte Bearbeitung: 29.07.2020

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, KN01, Nr. 150, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KN01/CP1-c1-01ea.html (Datum des Zugriffs)

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