Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Konstanz (1273-1347)

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Bm. Konstanz 1, Nr. 215

1342

Der Lindauer Franziskaner Johannes von Winterthur schreibt in den vierziger Jahren des 14. Jahrhunderts: Im Jahre 1342 wurden bei Hornberg 13 Juden, die sich des Kirchenraubs und anderer schwerer Diebstähle schuldig gemacht hatten, ergriffen und verbrannt. Die von diesen genannten oder anderweitig bekannten Mittäter wurden in Schaffhausen, Freiburg i. Br. und Villingen mit dem verdienten Tod bestraft: Anno dominice incarnacionis MCCCXLII aput oppidum Horenberg vocitatum XIII iudei deprehensi in sacrilegiis et aliis furtis gravibus conbusti sunt. Complices quoque sui aliqui ab eis proditi vel alias notati Schafuse et in Friburgo inferiori et in Philingen morte condigna mulctati sunt.

Überlieferung:

Zürich, Zentralbib., Ms. C 114 d, S. 116, Orig. (Mitte 14. Jh.; Autograph des Verfassers), lat., Papier; zur weiteren handschriftlichen Überlieferung vgl. Chronica Iohannis Vitodurani, S. XXXI-XXXVII.

Kommentar:

Zu Johannes von Winterthur und seiner Chronik vgl. ###CP1-c1-007s###. Abgesehen von einem nicht sicher zuzuordnenden Martyrologbeleg von 1287/88 sind Juden in Hornberg lediglich in einer Quelle erwähnt, die nach dem Fund durch Lewin, Juden (1890), S. 105-109, erst von Mentgen, Studien (1995), S. 444, wieder aufgegriffen wurde. Es handelt sich um einen undatierten Pergamentrotulus, der im Archiv zusammen mit dem Verhörprotokoll der Freiburger Juden von 1349 I 30 aufbewahrt wird und ausführlich Raubzüge von in Hornberg ansässigen jüdischen Mitgliedern einer aus Juden und Christen bestehenden Bande schildert; vgl. ausführlich zu der Quelle Müller, Diebesbande (2008), mit Edition; vgl. KN01, Nr. 214.

(Jörg R. Müller) / Letzte Bearbeitung: 29.07.2020

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2020, KN01, Nr. 215, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/KN01/CP1-c1-00d2.html (Datum des Zugriffs)

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