Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1273–1347)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 1, Nr. 150

1336 Dezember 7, Frankfurt a. M.

Heinrich Schrenke von Gerlachsheim und dessen Frau Metza von Speyer, beide Bürger zu Frankfurt, bekunden, dass sie Johann Schabe, Schöffe zu Aschaffenburg, und dessen Frau Elsa und dem Frankfurter Bürger Heinrich von Holzhausen und dessen Frau Engela eine auf der Judenschule, dem Judenkirchhof und den zugehörigen Gebäuden lastende jährliche Rente in Höhe von 50 Pfund Heller (Uf der iudenschule, uf deme schulhove und uf den husen und hove, die zu der schule und dem schulhove horent in der staf, und uf der iuden kirchoff und uf die hus, di zu dem iudenkirchoffe gehorent uzwendig der stad zu Frankinford) für 1000 Pfund Heller verkauft haben. Die Rente wird am St. Michaelstag fällig. Falls diese nicht rechtzeitig bezahlt werde (uf denselben sant Michelis tag adir in den neysten achte tagen darnoch), so sollen die neuen Besitzer die iudenschule, den schulhoff, den iudenkirchoff und hus und hoff, was darzu gehorit in der stad und uzwendig der stad zu Frankinford, mit einandir zusliezzen […] also lange biz in der cyns gentzliche virrichtit werde. Bei Zahlungverzug sollen als Strafe für jede säumige Woche vier Mark Kölner Pfennige zusätzlich gezahlt werden (Und wie lange auch derselbe cyns ungegolden stunde, so sullent ien ie zu der wochen, diewyle der cyns ungegoldin stet, vyer marg Colschir phenninge von dem vorgenanten gude zu penen pevallen ane allirhande widdirredde). Als Sicherheit setzen Heinrich Schrencke von Gerlachsheim und dessen Frau Metza von Speyer ihr Haus Altenburg in Frankfurt so lange, bis sie Metze von Limburg, Witwe des Heinrichs von Holzhausen (Metze von Lympurg, etzwanne eliche wirten Heinrichs von Holtzhausen, deme god gnade), zehn Achtel Korn, vier Kapaunen und vier Gänse gezahlt haben für eine Rente, die sie uf deme halben teyle der vorgenannten gulde hant. Ritter Rudolf von Sachsenhausen, Schultheiß zu Frankfurt, siegelt mit dem Siegel der Stadt.

Der gegebin ist, du man schreyp nach Christis geburte druzehenhundirt iar darnach in deme sessuntdriszegstem iare, an deme neysten tage noch sant Nyclawes tage.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Juden Akten 67, Orig., dt., Perg.

  • UB Frankfurt 2, Nr. 594, S. 450-452;
  • Baerwald, Der alte Friedhof (1883), Nr. 2, S. 19-21.
  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, Nr. 58, S. 17.
  • Kracauer, Aus der inneren Geschichte (1914), S. 25;
  • Baerwald, Der alte Friedhof (1883), S. 9.

Kommentar:

Zu dieser Urkunde vgl. FW01, Nr. 114, FW01, Nr. 110 und FW01, Nr. 80.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 08.01.2014

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2011, FW01, Nr. 150, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW01/CP1-c1-01ju.html (Datum des Zugriffs)

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