Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1273–1347)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 1, Nr. 220

1345 Februar 12, Aschaffenburg

Der Mainzer Ebf. Heinrich III. bekundet, dass er mit dem Frankfurter Bürger Konrad von Löwenstein, seinem dortigen Wirt, und dessen Frau Metze über all seine Schuld abgerechnet hat. Darin eingeschlossen sind die 444 Pfund Heller, die noch von den 1000 Pfund Heller ausstehen, wofür ihm vom Ebf. zwei große Turnosen am Zoll zu Ehrenfels und das Ungeld und die Judensteuer zu Frankfurt verpfändet sind, die dem Konrad am 13. Januar hätte gezahlt werden müssen. Davon abgerechnet wurden die Einnahmen außer 113 Pfund Heller, für die der ebfl. Ring (vingerlin) mit dem Rubin bei den Juden zu Frankfurt verpfändet ist. Der Ebf. bleibt nach diesem Abzug Konrad von Löwenstein noch 2806 Pfund, 15 Schillinge und sechs Heller schuldig. Hierin eingerechnet sind die 81 Pfund, die Arnold von Unbescheiden Konrad für Pferde schuldet, 50 Pfund, die man ihm bei den Juden zu Lahnstein schuldig blieb, und vier Fuder Wein, die der Ebf. Heinrich von Salza sandte. Ebf. Heinrich will Konrad nun 160 Pfund Heller geben; er weist ihm vom Ungeld von Frankfurt 540 Pfund Heller an und zwei weitere Turnosen am Zoll zu Ehrenfels bis zur Tilgung der Schuld sowie vier Turnosen am Zoll zu Lahnstein. Als Bürgen setzt der Ebf.: die Domkanoniker Konrad von Rietberg und Eberhard von Hirschhorn; die Ritter Friedrich von Karben, Giselbrecht Löwe, Wernher von Rockenberg und Winter von Rorbach; die Edelknechte Heinz von Sporen, ebfl. Hofmarschall, und Heinrich von Winden. Sollte Ebf. Heinrich seinen Zahlungsversprechungen nicht nachkommen, sollen die Bürgen in Frankfurt (in des Conrad hus) einreiten oder einen Knecht mit einem Pferd einreiten lassen, bis der Erzbischof seinen Verpflichtungen nachkommt. Auch darf sich Konrad bei Säumigkeit Heinrichs bei den Frankfurter Juden 1000 Mark leihen und den Schaden auf die Schuld schlagen.

Der geben ist zu Aschafinburg des nehsten samstages vor dem suntag so man singet Invocavit do man zalt nach cristus geburte druzehenhundert und in dem funf unde viertzigestem jar.

Überlieferung:

Würzburg, StA, Mainzer Urkunden 5422, Orig., dt., Perg.

  • REM 1, 2, Nr. 5261, S. 497.
  • Rösel, Reichssteuern (1910), S. 70-74;

Kommentar:

Die Rechtsgültigkeit der Urkunde ist durch Tilgungsschnitte aufgehoben.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 10.01.2014

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2011, FW01, Nr. 220, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW01/CP1-c1-01fz.html (Datum des Zugriffs)

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