Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1273–1347)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 1, Nr. 176

1340 Januar 24, Frankfurt a. M.

Rudolf von Sachsenhausen, Ritter und Schultheiß in Frankfurt, und seine Ehefrau Christine bekunden, dass sie von Gottfried von Eppstein ein Reichslehen auf den Juden zu Frankfurt in Höhe von jährlich 25 Mark käuflich erworben haben (die funffundzwenczig margke, dij wir gekaufft han umbe den vorgenanten herren, die er und sine erben zu lehen hant ierlichen von dem riche uff den iudden zu Franckfurt). Gottfried oder seine Erben können dieses Lehen für einen Betrag von 450 Pfund Heller jederzeit zurückkaufen (wanne er ader sine erben komment bit irme eigen gelde, en zu behalden und nyemant anders, und uns biddent, das wir sie eme und sinen erben widder geben zu kauffe umbe funffhalpphundert punt heller, das sollen wir dun). Weiter wird bestimmt, dass Rudolf nach Rückkauf des Lehens die durch Gottfried von Eppstein an Hartmud von Kronberg versetzten Güter Raunheim und Seilheim und das darzu gehoret, zurück erhält, wenn er sich dann der 25 Mark (auf der Judensteuer zu Frankfurt) ledig und los sagt (sollen dem vorgenanten herren und sinen erben dyselben funffundzwenczyg marcke widder geben ledig und lois an widderredde und ane alle argliste).

Gegeben, do man zalte noch gotis geburte druczehenhundert iare und darnach in dem vierczigstem iare, an sant Paulus abent als er bekart wart.

Überlieferung:

Wiesbaden, HStA, 3002 XIII, 2.1, fol. 162v, Abschr., dt., Papier.

  • UB Frankfurt 2, Nr. 688, S. 514.
  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, Nr. 70, S. 19;
  • Ronner, Herren von Kronberg, Nr. 1004, S. 288.
  • Rösel, Reichssteuern (1910), S. 70-74.

Kommentar:

Vgl. FW01, Nr. 179. Die Eppsteiner haben das hier genannte Reichslehen wieder von Rudolf von Sachsenhausen zurückgekauft. Erst 1439 III 26 gelingt es dem Frankfurter Rat nach längeren Verhandlungen, den eppsteinischen Anteil an der Judensteuer in Höhe von 25 Mark jährlich für eine einmalige Zahlung von 750 Gulden abzulösen (vgl. Andernacht, Regesten Frankfurt 1, Nr. 536, S. 150).

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 09.01.2014

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2011, FW01, Nr. 176, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW01/CP1-c1-01bp.html (Datum des Zugriffs)

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