Zurück zur Übersicht

279 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 157.

• ««
• «
• »
• »»

Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 1, Nr. 153

1337 April 15, München

Kaiser Ludwig der Bayer errinnert die Stadt Frankfurt (Den wisen liuten, den burgermaistern, den schopphen, dem rat und den burgern gemainlichen ze Franchenfurt) an seine Anweisung von 1331 VII 21, die Juden zu schirmen (Als wir iuch vormals geschriben und gehaizzen haben, daz ir unser iuden ze Franchenfurt schirmten, also biten und haizzen wir iuch aber gar ernstlichen, daz ir nicht lazzent, ir schirment si vor allermanlichem). Weiter gebietet Ludwig der Stadt, nicht zuzulassen, dass die dortigen Juden vor ein geistliches Gericht gestellt werden (Und wer si mit gaistlichem gerichte umbetriben welle, dem bittent recht von in ze tunde, vor iuch in iuwer stat; welle er sich des aber nicht begnugen lazzen, so schirment si vor im uf ain recht, und haltent si bi iren gewonhaitten und rechten). Der Aussteller siegelt.

Der brief ist gegeben ze Miunchen, des dinstages nach dem palmetage, in dem driu und zwaintzigstem iare unsers richs und in dem zehendem des kaisertumes.

Überlieferung:

• UB Frankfurt 2, Nr. 610, S. 460.

• UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, Nr. 61, S. 17;
• Inventare des Frankfurter Stadtarchivs 3, Nr. 9, S. 40;
• Regesten zur Geschichte der Juden in Deutschland, Nr. 113, S. 41;
• Regesten Kaiser Ludwigs des Bayern zu 1337 IV 15.

• Kracauer, Politische Geschichte (1911), S. 29;
• Kriegk, Bürgerzwiste (1862), S. 417.

Kommentar:

Vgl. hierzu auch die Urkunde FW01, Nr. 121, in der sich Kaiser Ludwig mit den Frankfurter Juden auf die Abgaben und Steuer bis einschließlich 1341 einigte und daraufhin die Stadt Frankfurt anwies, die Juden für diese Zeit zu schirmen und beschützen. Zudem ist das vorliegende Diplom Kaiser Ludwigs im zeithistorischen Kontext mit den Armlederverfolgungen zu sehen.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 08.01.2014

Zurück zur Übersicht