Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1273–1347)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 1, Nr. 224

1345 März 29

Konrad von Hohenberg, Kaplan zu Kronberg, bekennt, von den beiden Frankfurter Juden Abraham von Fritzlar und Heilman von Gießen 70 Pfd. Heller geliehen zu haben. Nach einem Jahr muss der Schuldner den Juden 105 Pfd. Heller zurückzahlen. Zahlt er den Betrag vor Ablauf eines Jahres zurück, so wird lediglich ein Zins von eineinhalb Heller pro Pfund und Woche berechnet (Also wan ich den judin gebin in dirrer iaris frist dit houbit gelt mit dem driteyl zuͦ nach marzal, alz lange ez sich vorgangen hete, da mide sal den judin wolle mide genuͦ gen). Als Bürgen für die Darlehenssumme und die anfallenden Zinsen verpflichten sich Herr Hartmud von Kronberg, Ritter, Herr Emelrich von Karben, Ritter, und Herr Ulrich von Kronberg, Ritter, bei Säumigkeit und nach Mahnung durch die beiden Juden Einlager zu leisten, jeweils mit einem Pferd. Die Leistung erfolgt im Haus der Juden (in der vorgen[ant] Judin hus). Es folgen die Bestimmungen, bei Ausfall der Bürgen Ersatz zu bestellen und sich keiner geistlichen oder weltlichen Gerichte zum Schaden des Juden zu bedienen. Es siegeln der Aussteller und seine Bürgen.

Gebin nach Cristus geburt druͦ zenhondirt iar in dem fuͦ nf und vyerzigensten iare, uf den nehsten dinstag nach osterin.

Rückvermerk:

קונרקט גלח מקרונפרק [Der Kaplan Kunrad von Krumberk]

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Juden Urkunden 100, Orig., dt., Perg.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, Nr. 89, S. 29 f.
  • Ronner, Herren von Kronberg, Nr. 3658, S. 802.
  • Heil, Vorgeschichte (1991), S. 145, Anm. 222.

Kommentar:

Im hebräischen Rückvermerk wird lediglich der Name des Schuldners genannt. Die ansonsten durchaus übliche Nennung der Bürgen, der Kreditsumme oder der Zeitpunkte der Kreditaufnahme bzw. -rückzahlung fehlen hier jedoch.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 10.01.2014

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2011, FW01, Nr. 224, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW01/CP1-c1-0133.html (Datum des Zugriffs)

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