Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1273–1347)

Zurück zur Übersicht

279 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 182.

Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 1, Nr. 180

1340 Dezember 21, Selbold

Heinrich [III.], Ebf. von Mainz und Erzkanzler des Römischen Reiches in Deutschen Landen, bekundet, dass Gottfried [IV.], Herr von Eppstein, die Frankfurter Judensteuer in Höhe von jährlich 108 Pfund Heller, die dieser vom Erzbischof und dem Erzstift zu Lehen erhalten hat, dessen Tochter Isengart als Aussteuer zugewiesen hat. Dies bestätigt Heinrich [III.] auch von seiner Seite unter dem Vorbehalt der Wahrung seiner Rechte und jener des Erzstifts. Er gebietet daher den Judenmeistern und der Judenschaft ([…] der iuden meistirschaft und der iudischeit gemeinlich […]) zu Frankfurt, der zuvor erwähnten Isengart die genannte Summe jährlich in gleicher Weise wie zuvor ihrem Vater in seinem Auftrage zukommen zu lassen. Zur Bestätigung ist das Schreiben mit dem Siegel des Erzbischofs ausgestattet.

Der gebin ist zu Selbold in dem closter, do man zalt nach gotis geburte druzehenhundert und virzig iare, an sante Thomas tag des zwelfboden.

Überlieferung:

Wiesbaden, HStA, Abt. 331 Nr. 52, Orig., dt., Perg.

  • UB Frankfurt 2, Nr. 726, S. 537.
  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, Nr. 74, S. 20;
  • Codex diplomaticus Nassoicus 3, Nr. 2231, S. 205;
  • REM 1,2, Nr. 4623, S. 371.
  • Schäfer, Herren von Eppstein (2000), S. 418;
  • GJ 2, 1, S. 248, Anm. 20;
  • Kracauer, Politische Geschichte (1911), S. 23.

Kommentar:

Der Vorgang gehört in das Umfeld der Heirat zwischen Isengart von Eppstein und Graf Engelbrecht dem Jüngeren von Ziegenhain, welche die Verbindung zwischen den beiden Häusern festigen sollte. Bereits 1338 hatte Gottfried IV. größere Besitzungen um die durch die Eppsteiner zuvor ausgebaute Homburg ebenso wie Anteile an der dortigen Burg an Graf Engelbrecht verkauft; vgl. hierzu auch Schäfer, Herren von Eppstein (2000), S. 422.

(chj.) / Letzte Bearbeitung: 09.01.2014

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2011, FW01, Nr. 180, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW01/CP1-c1-006x.html (Datum des Zugriffs)

Lizenzhinweis

Die Datensätze stehen unter einer Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Lizenz und können unter Berücksichtigung der Lizenzbedingungen frei nachgenutzt werden. Sofern nicht anders angegeben, sind die verwendeten Bilder urheberrechtlich geschützt.

Zurück zur Übersicht