Quellen zur Geschichte der Juden im Elsass (1273-1347)

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Elsass 1, Nr. 292

1346 März 27, Marbach

Kaiser Ludwig [der Bayer] erinnert Bürgermeister, Rat und Bürgerschaft zu Schlettstadt an seine kürzlich ergangene Mitteilung, dass er seinem Oheim, dem verstorbenen Grafen [Ulrich III.] von Württemberg, und seinen Erben ihre Schulden bei in Schlettstadt wohnhaften Juden rechtmäßig erlassen habe. Er habe aber erfahren, dass die betreffenden Juden auf Geheiß der Stadt gegen seine Oheime, die Grafen Eberhard [II.] und Ulrich [IV.] von Württemberg, mit bezahlten Helfern (solduner) vorgingen. Der Kaiser fordert die Stadt auf, diese Hilfe einzustellen und dafür zu sorgen, dass die Juden seine Oheime, deren Leute und ihre Güter unbehelligt lassen und die Schuldbriefe zurückgeben. Würden sich die Schlettstadter dem widersetzen, handelten sie gegen den Kaiser, der seine Oheime in solchem Falle auffordern würde, sich gegen jegliche Angriffe zur Wehr zu setzen.

Geben ze Marpach, an mentag vor iudica, datum ut supra [millesimo trecentesimo quadragesimosexto]. (1)

Rückvermerk:

zuͦ den briefen, als der kúnig gnad getan hat von der iúden wegen

(1) Abgesehen vom Adressaten, ist der Wortlaut dieser Urkunde identisch mit EL01, Nr. 296.

Überlieferung:

Stuttgart, HStA, A 602 Urk. 6412, Abschr., beglaubigt durch das Straßburger Offizialat am 7. April 1347, dt., Perg.

  • Regesten Kaiser Ludwigs des Bayern 1, Nr. 407, S. 173;
  • Quellen zur Geschichte der Juden in Stuttgart und Ludwigsburg, Nr. 56, S. 39;
  • Württembergische Regesten 1, Nr. 6412, S. 237.
  • Mentgen, Geschichte (1990), S. 53;
  • GJ 2, 2, S. 745.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 19.04.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2014, EL01, Nr. 292, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/EL01/CP1-c1-02ez.html (Datum des Zugriffs)

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