Quellen zur Geschichte der Juden im Elsass (1273-1347)

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Elsass 1, Nr. 205

1338 Januar 25

Maternus Berler berichtet in seiner Chronik: Nachdem die Rufacher Juden am Tag der Bekehrung des Paulus [25. Januar] 1338 teils erschlagen, teils vertrieben worden waren, nahm Bischof Berthold den Besitz der Erschlagenen mit Billigung Kaiser Ludwigs an sich. Den großen Judenhof in der Judengasse (1) gab der Bischof an Rudolf, den Kirchherrn von Gundolsheim aus, der ihn wiederum an Andres Berler, einen Vorfahren des Chronisten, verkaufte. (2)

(1) Berler erwähnt an der Stelle, dass die ehemalige Judengasse mittlerweile Hassengasz heißt.

(2) Im folgenden überliefert Berler den Wortlaut der kaiserlichen Urkunde über die Übertragung des Judenhofs an Rudolf von Gebweiler vom 12. September 1342; vgl. EL01, Nr. 262 zu diesem Datum.

Überlieferung:

Strasbourg, BM, ohne Signatur, fol. 109r und 111v, Orig. (1870 verbrannt), dt.

  • Chronik von Maternus Berler, S. 23 f.;
  • Fragments de la Chronique de Berler, S. 33 f. (Auszüge).
  • Mentgen, Studien (1995), S. 348-354;
  • Ginsburger, Juden in Rufach (1906), S. 26 und 31 f.

Kommentar:

Maternus Berler (1487- nach 1555) gehörte einem seit dem 14. Jahrhundert nachweisbaren Rufacher Patriziergeschlecht an. Nach seinen Studien in Schlettstadt und am bischöflichen Seminar in Basel kehrte er kurz nach seiner Priesterweihe 1510 nach Rufach zurück, wo er vor 1520 seine Chronik verfasste; vgl. Sitzmann, Dictionnaire, Bd. 1 (1909), S. 131 f.

(jmü.) / Letzte Bearbeitung: 05.05.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2014, EL01, Nr. 205, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/EL01/CP1-c1-01sl.html (Datum des Zugriffs)

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