Quellen zur Geschichte der Juden im Elsass (1273-1347)

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Elsass 1, Nr. 300

1346 September 12, [Hagenau]

Die Hagenauer Schöffen Engelmann Schotte und Diemar Bogener d. J. bekunden den Verkauf eines Stalls und einer Kammer in der Lungengasse zu Hagenau an den Juden Michel, Viden Schwiegersohn, der daneben ein Haus besitzt, durch Hagenauer Bürgerinnen und Bürger für 12 Pfund, 5 Schilling Straßburger Pfennige.

Ich, Engelman Schotte, und ich, Diemar Bogener der iùnge, scheffene zuͦ Hagenowe, vergehent, daz vor uns kam Heinze Duͦchscherer unde sin eliche wirtin Ellin unde bruͦder Woͤlfeli, Hartung Kùnges seligen su̇n zuͦ dem alten spittal, unde Else unde Dine unde Iohans und Hartu̇ng, sine geswu̇sterde, unde Iohans Schoͤnecke, der vorgenanten vrowe Elsen elich man, vro Anne Kenzin unde Metze Creszin, burgere zuͦ Hagenowe, unde hant verkoͧft unde geben zuͦ koͧffende reht unde redeliche vùr sich und alle ire erben iemerme lideclich und eigenlich Michel, Viden dohterman, dem iuden zuͦ Hagenowe, unde sin erben den stal unde die camere dinne mit allem begrif unde zuͦgehoͤrde, alze er gelegen ist ùnden unde oben zuͦ Hagenowe in Lungen gasze, einsite nebent Wildeleben dem karricher unde andersite wider dez vorgenanten Michelz hus umbe fu̇nf schillinge unde zwelf pfund Strazburger pfenninge genger unde geber, die su von im enpfangen hant unde in iren nu̇tz komen sint gar und gentzlich, alze su vor uns vergehen hant. Ouch hant globet die vorgenanten verkoͧffer vu̇r sich unde alle ir erben unde nachkomen iemerme und sùnderlich, werschaft zuͦ dragende fur Iohans Pauler, der vorgenanten Dinen elich man, zuͦ werende den vorgenanten Michel unde sine erben dez vorgenanten stalles unde der cameren dinne unde dez grundez der u̇nder fur reht lidig eigen gegen mengelichem unde vu̇r mengelichem, alz ein reht ist, unde den koͧf stet zuͦ hande unde niemer do wider zuͦ tuͦnde noch schaffen geton in deheine wiz bi guͦten tru̇wen unde ane alle geverde. Dise vorgeschriben ding hant gelobet die vorgenanten verkoͧffer vu̇r sich unde ir erben stete zuͦ hande iemerme bi guͦten trùwen unde ane alle geverde, unde sunderlich fur den vorgenanten Iohans Pauler, unde hant sich her uf verzigen aller friheit, aller brieve, allez rehtez, aller helfe unde allez rehtez, lantrehtez unde allez rehtez, do mit su oder ir erben oder nach komen oder ieman von iren wegen beholfen mohtent werden wider disen koͧf, wider disen brief oder wider ihtez, dz hie an geschriben stat, mit geriht unde ane geriht, nu̇ unde hernach in deheine wiz. Unde hant sich verzigen sunderlich dez rehtes, dz da sprichet gemeine verzihunge uf allu̇ reht sie niemanne schade. Unde zuͦ eime waren urkunde unde vestikeit aller dirre vorgeschriben dinge so hant wir, die vorgenanten scheffene, unsere ingesigele gehenket an disen brief. Der wart geben an dem zinstage vor dez heilgen cru̇ces dag zuͦ herbeste, do men zalte von gotz geburte drizehenhundert iar unde sehs unde vierzig iar.

Rückvermerk:

מהבית משכן רעייה ינצלין (Von Haus [und] Wohnung. Ehefrau Jentzlin) (1)

(1) Die Lesung 'Ehefrau Jenzlin' ist unsicher.

Überlieferung:

Haguenau, AM, JJ 165/7, Orig., dt., Perg.

  • Lempfrid, Beiträge (1912/13), Nr. 9, S. 124;
  • Batt, Eigenthum 2 (1881), S. 481.
  • Lempfrid, Beiträge (1912/13), S. 114.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 05.05.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2014, EL01, Nr. 300, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/EL01/CP1-c1-01hu.html (Datum des Zugriffs)

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