Quellen zur Geschichte der Juden im Elsass (1273-1347)

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Elsass 1, Nr. 276

1344 März 18

Ludwig, Herr zu Lichtenberg, einerseits sowie die Brüder Johann und Simund, Herren zu Lichtenberg, andererseits vereinbaren eine von ihrer früheren Regelung abweichende Tilgung einer Schuld in Höhe von 256 Pfund Pfennigen zuzüglich Zinsen bei den Straßburger Juden Kagin und Lason durch Ludwig sowie die Rückzahlung einer ungenannten Summe Heller plus Zinsen an den Straßburger Juden Philer durch Johann und Simund.

Wir, L[udewig], (1) herre zuͦ Liehtenberg, [zuͦ der einen sit]en [unde wir], Iohans unde Symunt, gebruder[e], oͧch herren zuͦ Lieht[enberg, zuͦ] der andern siten tuͦnt kunt allen lu[ten], daz wir uber ein komen sint also hie nach geschriben stat umbe die schu[l]de, die man sch[uldig ist] K[ag]in unde Lason, iuden von Strasburg, die do sez[zen] von dirtehalb [hun]d[er]t phunden unde sehs phunden [unde ouch von] der ha[ller] wegen, die man schuldig ist Philer, [eim] iuden von Strasburg, a[lso] daz wir, der vorgenante L[udew]ig die vorgenanten dirtehalb [hun]dert phunt unde s[e]hs phunt Strasburger phennig[e] gelten [su]llent unde den wuͦcher in [all]er der mahzen, also der vorgenanten iuden Kagen unde Lasons briefe dar ùber s[ag]ent. Wi[e] doch dz die selbe schulde den vorgenanten unsern vettern Iohans unde Symunt in den brieven, do inne wir u[n]ser gemein schulde an geteilet hant, gevallen ist zuͦ geltende. Unde sull[en] wi[r, die] vorgenanten Iohans unde Symunt, die schulde der vorgenanten haller do geg[en] gelten m[i]t dem [wuͦ]cher in aller der mahzen, also des vorgenanten Philers, dez iuden, [brieve] sagent, die er von den vorgenanten unsern [vet]tern Ludewige unde der stat zuͦ Nuwilre unde andern búrg [………] (2) het, ùber die vorgenanten haller, w[i]e d[oc]h, dz sù dem vorgenanten unserm vettern Ludewige gevallen [ist] zuͦ geltende. (3) Were oͧch, ob deheiner under uns von des andern sculde wegen, die er denne gelten solte, [alse wir] uberein komen sint [und] vorg[eschriben] ist, in dehein kosten oder schaden koͤme, in welhe [wi]se dz beschehe, er oder sin erben, sin lute och burgen, den sol im der andere, von des wegen er denne zuͦ schaden kommen ist, uf[ri]hten unde [……………] (4) kuntlich machet [ane alle geverde]. Unde dez zuͦ urkunde han wir u[nser ingesigel] an disen brief gehenket, die vorgenanten herren allesament. Der wart geben an dem nehesten dunresdage [nach halpfasten] in dem iar, do man zalte von gotze gebuͦrte [dru]zehen hunde[rt] unde veir unde [vier]zig [iar].

(1) Die durch Vermoderung zahlreiche Textverluste aufweisende Urkunde wurde auf zwei dem Original im Staatsarchiv Darmstadt beigefügten, mit Schreibmaschine beschriebenen Zetteln in ihrem Wortlaut rekonstruiert. Darauf stützt sich die vorliegende Edition.

(2) Etwa acht oder neun Buchstaben nicht zu entziffern.

(3) Der folgende Satz steht auf der Urkunde rechts unten in verkleinerter Schrift als Nachtrag.

(4) Ungefähr vier unleserliche Worte.

Überlieferung:

Darmstadt, StA, B 2, Nr. 317, Orig., dt., Perg.

  • Quellen zur Geschichte der Juden im STA Darmstadt, Nr. 69, S. 23;
  • Lichtenberger Urkunden 1, Nr. 540, S. 166;
  • Judaica im Staatsarchiv Darmstadt 1, Nr. 41, S. 9 (ungenau);
  • Clemm, Teilung (1942), Nr. 9, S. 69 f.
  • Lehmann, Geschichte der Grafschaft 1 (1862), S. 173.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 05.05.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2014, EL01, Nr. 276, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/EL01/CP1-c1-01f4.html (Datum des Zugriffs)

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