Quellen zur Geschichte der Juden im Elsass (1273-1347)

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Elsass 1, Nr. 232

1339 Januar 21

Meister und Rat der Stadt Hagenau bekunden, dass der Hagenauer Jude Michel, Mellins Sohn, Viden Schwiegersohn, für einen Jahreszins in Höhe von einem Pfund Straßburger Pfennige von Ottemann Kantz, seiner Frau Anna und ihren Kindern Hartung und Dina ein Haus in der Hagenauer Lungengasse in Erbpacht erworben hat.

Wir, .. der meister unde der rat von Hagenowe, tuͤnt kund allen den, die disen brief gesehent oder gehoͤrent lesen, das voͤr uns stuͦnt Otteman Kantz, frowe Anna, sine eliche wurtin, Hartung unde Dina, ire kint, unde veriahent willecliche, einhellecliche unde mit bedahten muͦte, das sie hettent verluhen einmuͤtiliche unde mit gesameter hant ir hus, das gelegen ist in unserre stat in der Lungin gasse, an Uͦlrich Grisen hus einsite unde an an [!] Greden Matererin hus andersite, mit allem begriffe, der dar zuͦ hoͤret, Michel, Mellins suͦn, Fiden thoterman, dem iuden von Hagenowe, unde sinen erben zuͦ eime rehten erbe iemerme umbe einen iergelichen zins eines phundes Strasburger phennige genger unde geber, zuͦ gende iergelich Ottemanen unde Annen, den vorgenanten, unde iren erben zuͦ zwen zilen, zehen schillinge zuͦ sunichten unde die anderen zehen schillinge zuͦ wihennahten. Bescheh aber, das got wende, das der vorgenante iude oder sine erben etliches iares sumig wurdent unde die vorgenanten zinse nùt engebent Ottemanen unde Annen, den vorgenanten, oder iren erben zuͦ den vorgeschribenen zilen, oder ahte tage dar nach ane geverde, so sol men dem vorgenanten Ottemanen, frowen Annen Annen [!] oder iren erben, so sie das clagende werdet, rihten, alse men umbe zinse billich rihten sol unde alse es in unserre stat gewonlich unde reht ist. Dise vorgeschribenen ding gelobetent voͤr uns Otteman, Anna, Hartung unde Katherina, unser burgere, vur sich unde ire erben stete zuͦ hande iemerme unde den vorgenanten iuden unde sine erben des vorgenanten huses mit allem begriffe, der dar zuͦ gehoͤret, unde mit allem rehte, alse sie es hettent unde alse es von alter her gelegen ist, umbe den vorgeschribenen zins zuͦ werende gegen mengelichen, alse ein reht ist, bi guͦten truwen unde ane alle geverde. Unde verzigent sich voͤr uns aller briefe, aller helfe unde alles schirmes, geistliches unde weltliches gerihtes, gewonheit stette unde landes unde alles rehtes, da mitte sie oder ire erben beholfen mohtent sin oder werden wider disen brief oder wider dise vorgeschriben ding, mit gerihte oder ane gerihte, nuͦ oder har nach in deheiner wis. Unde verzigent sich sunderlingen des rehtes, das da sprichet, gemeine verzihunge uf alle reht sie niemanne schade. Unde zuͦ eimen [!] waren urkunde unde zuͦ einer steter vestikeit aller dirre vrogeschribenen dinge hant wir durch bette Ottemannes, frowen Annen, Hartunges unde Katherinen der vorgenanten unserre stette gros ingesigele gehenket an disen brief, der gegeben wart an sante Agnese tag, do man zalte von gotz geburte drucehen huͦndert iar unde in dem nunden unde driszigisten iare.

Überlieferung:

Haguenau, AM, GG 63/3, Orig., dt., Perg.

  • Lempfrid, Beiträge (1912/13), Nr. 6, S. 124.
  • GJ 2, 1, S. 314;
  • Lempfrid, Beiträge (1912/13), S. 114.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 12.02.2014

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2014, EL01, Nr. 232, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/EL01/CP1-c1-01ae.html (Datum des Zugriffs)

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