Quellen zur Geschichte der Juden im Elsass (1273-1347)

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Elsass 1, Nr. 147

1330 August 8, Hagenau

Kaiser Ludwig [der Bayer] bekundet, dass er König Johann [dem Blinden] von Böhmen (unserm lieben swager und fursten Iohannsen, chunig zo Beheim) für seine zu Mühldorf [am Inn bei der Entscheidungsschlacht gegen König (hertzog) Friedrich von Österreich] geleisteten Dienste für 7.200 Mark Silber die Städte Altenburg (Aldenburch), Zwickau (Zwykaw) und Chemnitz (Kemnicz) versetzt hatte, die Johann ihm nun ledig gelassen hat. Daher verpfändet Ludwig ihm und seinen Erben für dieselbe Summe aus Reichsbesitz Burg und Stadt Kaysersberg (Cheisersperch), die Blicksburg (Bliksperch) mit der Stadt Türkheim (Durenkeim) und Münster mit dem [Gregorien-]Tal (Monster, die stat mit dem tal) samt allen Pertinenzien einschließlich der Juden bis zur Wiederauslösung. Zusätzlich werden König Johann oder seinen Erben auf besagte Pfänder noch 500 Mark Silber, für die Johann die Stadt Münster von Johann von Rappoltstein (Rapoltstein), und 200 Mark Silber, für die er die Stadt Türkheim von Johann von Eckerich (Ekerich) gelöst hat, angewiesen. Sollten weitere Auslösungen erfolgen, erhöht sich die Pfandsumme entsprechend.

Ankündigung des kaiserlichen Siegels.

[…] geben […] zo Hagenawe, an der mitwochen vor sant Laurencien tag, do man zalt von Christs geburde dreutzehen hundert iar, darnach in dem dreizzigestem iar, in dem sehtzehenden iair unsers reichs und in dem dritten des cheisertuͦms.

Überlieferung:

Koblenz, LHA, Best. 15, Nr. 1159, S. 1-3, Abschr. (15. Jh.), dt., Papier.

  • MGH Const. 6, 1, Nr. 842, S. 707 f.;
  • Rappoltsteinisches Urkundenbuch 1, Nr. 412, S. 305 f.
  • RI (alt) 1314-1347, Add. 1, Nr. 2731, S. 278.
  • GJ 2, 2, S. 560 und 838.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 19.04.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2014, EL01, Nr. 147, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/EL01/CP1-c1-012c.html (Datum des Zugriffs)

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