Quellen zur Geschichte der Juden im Elsass (1273-1347)

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Elsass 1, Nr. 133

1327 Juli 13, [Hagenau]

Meister und Rat von Hagenau bekunden, dass ihr Bürger Konrad Kresse vor ihnen erschien und zu seinem Seelenheil dem Prior und Konvent der Augustiner[eremiten] in der Stadt sein gesamtes Gut im Banngebiet der Dörfer Rottelsheim und Gebolsheim sowie sein Erbe in Oberhofen und 10 Unzen Geld auf das Haus des Juden Vivelmann des Alten in Hagenau übereignet hat.

Wir .. der meister unde der rat von Hagenowe, tuͦnt kunt allen den, die disen brief gesehent oder gehoͤrent lesen, daz vor uns Conrad Cresse, unser burger, gesuͦnt libes unde muͦtes, luterliche durch got unde durch siner selen heil gegeben hat rehte unde redeliche den erberen geistlichen lùten .. dem priole [!] unde dem convente gemeinliche z'uͦ den Augustineren in unserre stat allez daz guͦt, daz er hat in den bennen unde dorferen zuͦ Rotolfesheim (1) unde zuͦ Geboltzheim (2), es sint ackere oder maten, husere oder hofe, wie es genamet sie, unde sin reht, daz er geerbet hat an der maten, die gelegen ist in dem banne zuͦ Obernhofen (3) unde cehen unce geltes, die er hat uffe Vivelmannes huͦs, des alten iuden, in unserre stat. Gab oͧch der vorgenante Conrad Cresse, unser burgere, vor uns daz vorgenante guͦt unde gelt uf mit eime halme, alse ein reht ist, us siner hant in des vorgenanten .. prioles unde conventes hand unde gelobete, dise gift stete zuͦ hande bi guten truͦwen ane alle geverde. Unde verciech sich vor uns der selbe Conrad, unser burgere, alles rehtes, aller helfe unde alles schirmes, geistliches unde weltliches gerihtes, gewonheit, stette unde landes, unde alles rehtes, da mitte er beholfen mohte sin wider dise gift unde wider dise vorgeschriben ding, mit gerihte oder ane gerihte, nuͦ oder hernach, unde verciech sich suͦnderlich des rehtes, daz da sprichet, gemeine vercihunge uffe alle reht si niemanne schade. Unde des zuͦ eime urkunde han wir durch sine béte unserre stette ingesigel gehencket an disen brief. Ich, Conrad Cresse, der vorgenante, vergihe der vorgenanten gifte unde der vorgeschriben dinge unde gelobe, sie stete zuͦ hande bi guͦten trùwen ane alle geverde. Unde des zuͦ eime urkunde ist durch mine bete der stette ingesigel von hagenoͧwe gehencket an disen brief. Hie bi waz, da dis geschach, Heinceman von Scheide, Fritzeman Ortlieb, Conrad Roseboͧm, Heinrich von Stalnhofen, Walther Zarte, Wernher Spitze, Trutman Erlewin, Diemar Bogener, Ieckelin, sin bruͦder, unde Clauwes Meiger, scheffen, unde anderre erberen lute gnuͦge. Unde geschach unde wart dirre brief gegeben an dem ersten mantage nach sante Margreden tage in dem iare, da man zalte von gotz geburte druͦcehen huͦndert iar unde siben unde zwenzig iar.

(1) Rottelsheim.

(2) Gebolsheim.

(3) Oberhofen.

Überlieferung:

Strasbourg, AD Bas-Rhin, H 1164/26, Orig., dt., Perg.

  • Cartulaire de Saint-Nicolas, Nr. 45, S. 55.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 12.02.2014

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2014, EL01, Nr. 133, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/EL01/CP1-c1-0107.html (Datum des Zugriffs)

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