Quellen zur Geschichte der Juden im Bistum Würzburg (1273-1347)

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Bm. Würzburg 1, Nr. 596

1339 Juni 13

Bischof Otto von Würzburg verlehnt an Gottfried von Hohenlohe und dessen Erben die Burg und Herrschaft Möckmühl. Außerdem löst der Bischof die Schulden des Hohenlohers bei Andreas und Gebhard von Brauneck, zahlt ihm 2000 Pfund Heller und verzichtet auf sämtliche bisherigen Ansprüche des Hochstifts Würzburg gegen ihn. Im Gegenzug überträgt Gottfried von Hohenlohe dem Bischof die hohenlohischen Herrschaftsanteile an der Stadt Kitzingen und dem Dorf Heidingsfeld. Außerdem tritt Gottfried von Hohenlohe dem Bischof die ihm von Kaiser Ludwig dem Bayern für 2000 Pfund Haller verpfändete Reichssteuer der Würzburger Juden ab (Auch suͦllen wir dem selben unsern herren dem Byschof und sim stift geben und in entwuͦrten die brief, die wir haben von dem keyser umb die gewoͤnlich stuͤre, die die Juͤden ze Wirtzburk gemeintlich dem Ryche zegeben jerliche schuldig sin die uns der keyser an den selben briefen uf den selben Juͤden fuͤr zwei Tusent pfunt haller bescheiden hette). Die Brüder Gottfried und Kraft von Hohenlohe verzichten auf alle bisherigen Ansprüche gegen das Hochstift Würzburg. Die genannten Zusagen sollen von beiden Seiten bis zum nächsten Jakobstag (1) erfüllt werden. Diese Frist kann im beiderseitigen Einvernehmen verlängert werden. Beide Seiten verpflichten sich, bei Nichteinhaltung des Vertrages dem jeweils anderen 1000 Pfund Heller zu bezahlen.

Siegelankündigung Bischof Ottos von Würzburg und Gottfrieds von Hohenlohe

Der geben ist nach unsers herren Gebuͦrt druͤtzehen hundert jar dar nach in dem Nuͦn und Drizigsten Jar am nehsten Suͤntak vor sant Vites tak.

(1) 1339 Juli 25.

Überlieferung:

Neuenstein, Hohenlohe Zentralarchiv, Schublade LVI, Nr. 2, Orig., dt., Perg.; Stuttgart, HStA, A 602, U 10772 (Abschr., 17. Jh.).

  • Hohenlohisches UB 2, Nr. 556, S. 467-471.

Kommentar:

Am 8. Juli 1339 bestätigte Ludwig der Bayer die Übertragung der Würzburger Judensteuer von Gottfried von Hohenlohe an Bischof Otto (WB01, Nr. 598). Der Bischof vereinigte somit sämtliche Abgaben der Würzburger Juden in seiner Hand.

(bkr.) / Letzte Bearbeitung: 17.02.2016

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2015, WB01, Nr. 596, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/WB01/WB-c1-0005.html (Datum des Zugriffs)

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